Remscheid Haus Cleff ist auf Förderer angewiesen

Remscheid · Auf 12,6 Millionen Euro schätzt Kulturdezernent Sven Wiertz die Kosten, um das Historische Zentrum mit seinen Einrichtungen zu modernisieren. Ob es Unterstützung von Bund und Land gibt, entscheidet sich im Juni.

 Das Haus Cleff ist seit Jahren ein Sanierungsfall. Das wird auch in den nächsten Jahren so bleiben, denn die Außenfassade muss bald erneuert werden.

Das Haus Cleff ist seit Jahren ein Sanierungsfall. Das wird auch in den nächsten Jahren so bleiben, denn die Außenfassade muss bald erneuert werden.

Foto: Christian Peiseler

Um dem historischen Ensemble aus Haus Cleff und Deutschem Werkzeugmuseum neue Attraktivität zu geben, bedarf es einer Investition von 12,6 Millionen Euro. Kulturdezernent Sven Wiertz nannte diese Zahl zum ersten Mal im Kulturausschuss. Nach den Bauten hinter dem Rathaus und dem Bau eines Berufskollegs am Bahnhof ist die Investition in Hasten die drittgrößte Maßnahme der Stadt. Doch ob das nötige Geld zusammenkommt, ist bisher noch keineswegs sicher. Wiertz: "Wir sind auf die Unterstützung von Dritten angewiesen." Mit 1,2 Millionen Euro, die die Stadt zurückgelegt hat für die Renovierung des Hauses Cleff, kommt man nicht weit.

In den nächsten Wochen soll es ein intensives und entscheidendes Gespräch geben mit Vertretern des Rheinischen Landschaftsverbands (LVR). Wiertz bekräftigte, er habe von den Verantwortlichen für den Denkmalschutz bereits positive Signale erhalten. Um aber für die Argumentation bei weiteren Geldgebern auch überzeugende Konzepte vorzuweisen, kommt es nun darauf an, dass das Haus Cleff ein Museum "von nationaler Bedeutung wird", wie es heißt.

Das Bundesministerium für Kultur und Medien zählt zu den potenziellen und dringend benötigten Förderern. Es finanziert aber nur Projekte, die eine bundesweite Ausstrahlung besitzen. Wie lässt sich die bundesweite Ausstrahlung von Haus Cleff begründen? Die Bauweise des Patrizierhauses aus dem Rokoko (um 1776) sei für die Region einzigartig. Es sei das großbürgerliche Pendant zum Schloss Bensberg in Düsseldorf, erläuterte Wiertz. Dieses Gütesiegel müssen die Denkmalschützer ausstellen, um damit in Berlin vorstellig zu werden.

In fünf Bauabschnitten soll das Areal des Historischen Zentrums zur Blüte gebracht werden. Dazu zählen das Deutsche Werkzeugmuseum, das Haus Cleff, der angrenzende Park, das Haus Berger hinter dem Museum und der Abriss der Schrottimmobilie neben dem Besucherparkplatz. Die einzelnen Abschnitte sollen ähnlich wie beim Deutschen Röntgenmuseum nach und nach in Angriff genommen werden. Immer dann, wenn das Geld vorhanden ist.

Wiertz bezeichnete es als eine gute Entscheidung, zunächst vom Haus Cleff nach dem Käferbefall eine Bestandsaufnahme zu machen. Um die Bausubstanz zu sichern, muss nun die Außenfassade saniert und erneuert werden. Später auch das Dach. "Wir werden prüfen, ob es in dem Museumskonzept auch möglich ist, die Werke von Arntz und Hasenclever zu zeigen", sagte Wiertz. In den bisherigen Überlegungen von Museumsdirektor Dr. Andreas Wallbrecht spielen diese Remscheider Künstler keine Rolle. Denkmalpflegerin Anja Klein zählte auf, dass die Handwerker durch alle Etagen gehen. "Wir müssen alle Fenster, Holzwerke und Türen anpacken", sagte sie. Wenn Geld vorhanden sei, rechnet sie mit einer Sanierungsphase bis Ende 2020.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort