Remscheid Hauptschule Klausen führt Freiarbeit ein

Remscheid · „Es war so unglaublich ruhig in den Klassen; diese Stille höre ich immer noch“, berichtete Wolfgang Luge, Leiter der Hauptschule Klausen, noch ganz unter dem Eindruck eines Unterrichtsbesuchs in einer Düsseldorfer Schule. Dort wurde nicht mit pädagogischer Zauberei gearbeitet, sondern schlicht und einfach Freiarbeit nach Maria Montessori angeboten. Diese Methode, Schüler an selbstständiges Lernen heranzuführen, sie in Ruhe mit bereitgestelltem Material arbeiten zu lassen, habe ihn überzeugt. Im nächsten Schuljahr führt er nach einem Beschluss der Schulkonferenz diese Methode ein.

Die Klausener ist die erste Hauptschule in Remscheid, die eigenverantwortliches Lernen nach der Montessori-Pädagogik fördert. In einer der beiden Eingangsklassen stehen dann wöchentlich auf der Stundentafel jeweils vier Stunden Freiarbeit in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch sowie in einem weiteren Fach. Eltern können ihre Kinder für einen der 30 Plätze anmelden. Acht Lehrer stellten sich engagiert der neuen Herausforderung, sagte Luge in einem Pressegespräch.

Andrea Scherweit-Müller vom Förderverein Maria Montessori Remscheid freut sich über den weiteren Mosaikstein im Angebot, Kinder nach der Reform-Pädagogik zu fördern, ihre Selbstlernkräfte zu aktivieren. Neben den beiden Montessori Kinderhäusern Ronsdorfer Straße und Hofstraße gibt es an den Grundschule Goldenberg und Siepen einen Montessori-Zweig. Zum Schuljahresbeginn führte das Leibniz-Gymnasium, im gleichen Gebäude wie die Hauptschule untergebracht, Freiarbeit ein.

„Unser Ziel ist es, zweijährige Zertifikatskurse für Lehrer weiterführender Schulen anzubieten“, sagte Schwerweit-Müller. Schließlich müssen die Pädagogen über ihren Schatten springen, wenn sie in die Rolle eines Begleiters schlüpfen. Bisher gibt es die Zusatzausbildung nur für Grundschullehrer. Schuldezernent Henkelmann unterstütze die Idee, ein solches Qualifizierungsangebot fürs bergische Land in Klausen anzusiedeln, sagte Luge.

Der Förderverein unterstützt die Schule bei ihrem Start, vermittelt Kontakte zu erfahrenen Referenten und steht beim geplanten Infotag für Eltern von Viertklässlern Rede und Antwort. Gelder für die speziellen Materialien müssen aus anderen Quellen sprudeln.

Kommentar

Elterninformation am Donnerstag, 18. Januar, im Schulzentrum, Rückfragen bei der Schulleitung unter Tel. 0 21 91/5 08 24.

(RP)
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