Remscheid Harter Rock auf dem Alten Markt

Remscheid · Die Remscheider Cover-Band "Kiesberch" sorgte bei den gut 200 Besuchern des "Lenneper Sommer" in der Altstadt für gute Laune.

 Ein bestens aufgelegtes Team: Sängerin Kirstin New und Gitarrist Arnd Mauerauch.

Ein bestens aufgelegtes Team: Sängerin Kirstin New und Gitarrist Arnd Mauerauch.

Foto: Jürgen MOll

Die Sonne hatte den ganzen Tag gelacht, die Temperaturen waren sommerlich warm, wie könnte man so einen schönen Tag besser ausklingen lassen, als im Freien einer satt rockenden Band zuzuhören, dazu eine Grillwurst essen und ein kaltes Bier trinken?

Das hatten sich auch die gut 200 Besucher beim Lenneper Sommer gedacht, die den Alten Markt am Samstagabend sehr gut füllten und sich von der Hardrock-Coverband "Kiesberch" aus Remscheid ordentlich die Ohren durchpusten ließen.

Und das Quintett um die energiegeladene Rockröhre Kirstin New ließ nichts anbrennen, sondern sorgte im Gegenteil mit einem großen Sack voller Klassiker aus den vergangenen vierzig Jahren harter Rockgeschichte für gute Laune und bekam dafür begeisterten Applaus.

Die fünf Remscheider waren in der klassischen Besetzung Gitarre, Keyboard, Bass, Schlagzeug und Gesang unterwegs, was sie in die komfortable Lage versetzte, nicht nur Hard-Rock-Oldies wie "Doctor, Doctor" von UFO oder "The Last In Line" von Dio zu bringen, sondern auch modernere Hits wie "Bring Me To Life" von Evanescence. Und das Publikum feierte beides ab - genau wie "Hush" von Joe South respektive Deep Purple oder den Doro-Schmachtfetzen "Für immer".

Besonders eindrucksvoll waren die solistischen Ausflüge von Gitarrist Arnd Macherauch, der sich ein ums andere Mal schier ins Nirwana gniedelte, und Keyboarder Stefan Rosenkranz, der etwa beim Classic-Rock-Juwel "Davy's On The Road Again" von Manfred Mann's Earth Band für eine psychedelische Jam-Atmosphäre sorgte.

Aber das hart rockende Quintett hatte auch Mut zum Experiment. Etwa wenn es den Beatles-Klassiker "Come Together" in einer feisten Biker-Version zockte, bei der die Power-Chords auf der Gitarre jeden Flower-Power-Ansatz des Originals sofort pulverisierten. Oder wenn der Synthie-Pop-Hit "Tainted Love" von Soft Cell zum muskelgestählten Hardrock-Monster mutierte. Das machte den Abend zu etwas Besonderem, eben weil die Band dabei den Weg des reinen Nachspielens von Altbekanntem verließ und hörenswerte eigene Akzente setzte.

Dennoch war es ebenso eine reine Freude, wenn "Kiesberch" ganz orthodox einfach nur nachspielten: etwa "Here I Go Again" von Whitesnake, "Runaway" von Bon Jovi oder Queens "I Want It All", bei dem die Lenneper auch ihre bestens geölten Stimmbänder präsentieren konnten. "Mitsingen erbeten" hieß auch die Devise beim Metal-Medley aus "Since You've Been Gone" von Rainbow, "We're Not Gonna Take It" von Twisted Sister, "Run To The Hills" von Iron Maiden, "Highway Star" und "Smoke On The Water" von Deep Purple, "Paradise City" von Guns'n'Roses sowie "God Gave Rock'n'Roll To You" von KISS.

Und wenn man so ins ausgelassen feiernde Rund blickte: Bei so viel rockendem Frohsinn hatte bestimmt der liebe Gott seine Hand im Spiel...

(RP)
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