Remscheid Grundschulklassen sollen kleiner werden

Remscheid · In Remscheids Grundschulen könnten sich Lernbedingungen verbessern: Das neue Grundschulkonzept der Landesregierung sichert die Standorte kleinerer Schulen und senkt die Richtwerte für die Klassengröße (Klassenfrequenz).

 Mit dem neuen Konzept möchte das Land ein wohnortnahes Schulangebot sichern.

Mit dem neuen Konzept möchte das Land ein wohnortnahes Schulangebot sichern.

Foto: ddp, ddp

Dafür sollen bis 2015 insgesamt 1700 neue Lehrerstellen in NRW geschaffen werden.

Mit dem neuen Konzept möchte das Land ein wohnortnahes Schulangebot sichern. In den nächsten Jahren soll der Richtwert von Klassenstärken von 24 auf 22,5 gesenkt werden. In Remscheid gibt es noch Klassen mit 30 Schülern. "Wir profitieren von dem Konzept", sagt Jörg Biermann, Leiter des Remscheider Schulverwaltungsamtes, auf Nachfrage der BM. Statt bisher 38 Eingangsklassen könnte Remscheid 41 erste Klassen bilden. Damit würden Klassengrößen schrumpfen.

Zwar habe sich die Situation mit sinkenden Schülerzahlen etwas entspannt. Aber stark nachgefragte Schulen wie Hackenberg, Am Stadtpark und Siepen liegen mit ihren Klassen noch über dem Richtwert. Künftig sind 29 Kinder pro Klasse die Obergrenze und 15 Kinder die Untergrenze.

"Das ist ein positiver Ansatz, aber er kostet auch Geld", sagt Martin Halbach, Sprecher der Grundschulen in Remscheid und Leiter des Schulverbundes Adolf-Clarenbach und Goldenberg. "Allein der Lärmpegel ist in kleineren Klassen ein ganz anderer."

Die Senkung der Klassenfrequenzen sei längst überfällig. Besonders in Schulen, die gemeinsamen Unterricht anbieten, also behinderte und nicht behinderte Kinder unterrichten, dürfe die Zahl von 25 Schülern pro Klasse nicht überschritten werden, um Defizite der Kinder aufarbeiten zu können, sagt Halbach. Tatsächlich räumt das Land Kommunen die Freiheit ein, selbst die Aufnahmekapazität von Schulen mit schwierigerem Einzugsbereich oder mit Kindern mit besonderem Förderbedarf zu begrenzen.

Die Lehrerversorgung sei in Remscheid auf dem Papier gut, aber sie komme nicht überall gleichmäßig an. Krankheiten und Schwangerschaften seien nur über einen Vertretungspool zu kompensieren, sagt Schulrätin Brigitte Dörpinghaus. Sie rechne mittelfristig mit einer Verbesserung der Lehrerversorgung. Insgesamt eröffne das Konzept den Städten mehr Spielräume.

Neue Verbundschulen — fusionierte Grundschulen — wird es nicht mehr geben, wenn das neue Konzept in ein Schulgesetz mündet. Denn selbst einzügige Schulen dürfen dann selbstständig bleiben, stellt Biermann fest. Zwar seien fast alle Grundschulen derzeit zweizügig, aber in Lennep und Lüttringhausen könnten einige einzügig werden.

(RP/rl)
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