Remscheid Grünes Licht für neue Brücke in Lennep

Remscheid · Die altersschwache Brücke über die Gleise des "Müngsteners" wird abgerissen und durch eine neue ersetzt. Im Frühjahr sollen die Arbeiten beginnen. Der Bahnverkehr soll in der Bauphase nicht beeinträchtigt werden, sagt die Stadt.

 Plastiksperren verhindern, dass Autos im Begegnungsverkehr auf den Gehweg der maroden Brücke ausweichen.

Plastiksperren verhindern, dass Autos im Begegnungsverkehr auf den Gehweg der maroden Brücke ausweichen.

Foto: Henning Röser

Weit über 110 Jahre hat sie auf dem Buckel - und das sieht man ihr mittlerweile auch an. Die Brücke über die Gleise des "Müngsteners" an der Diepmannsbachstraße in Lennep ist angezählt. Schon länger sind Plastiksperren am Straßenrand aufgestellt, um zu verhindern, dass Autos auf der schmalen Brücke im Begegnungsverkehr auf den Gehweg ausweichen. "Wer das macht, könnte im Gleisbett landen", sagt Gunter Breidbach von den Technischen Betrieben Remscheid (TBR). Denn besonders an diesen Stellen ist die Stahlkonstruktion der vor Jahren von der Deutschen Bahn übernommenen Brücke stark angerostet.

"Die Brücke ist überfällig", sagt Burkhard Fey, Abteilungsleiter für Verkehrsplanung und ÖPNV bei der Stadtverwaltung. Darum ist die Stadt froh, dass die Bezirksregierung in Düsseldorf jetzt früher als erwartet grünes Licht für den Abriss und Neubau der Brücke gegeben hat.

Noch wichtiger: Sie hat den Bewilligungsbescheid über die finanzielle Beteiligung am Neubau der Brücke gleich mitgeschickt nach Remscheid. Mit 65 Prozent unterstützt das Land die Baukosten, den Rest zahlt die Stadt. Denn die Bahn hat einen Teil ihrer Brücken vor Jahren der Stadt übergeben. Weil es sich an der Diepmannsbachstraße um eine Straßenbrücke und keine Eisenbahnbrücke handelt, ist die Stadt für die Sanierung zuständig.

Es geht um ein Millionenprojekt, sagt Fey. Genauer will er die Auftragssumme aktuell nicht umreißen, denn die Ausschreibung der Arbeiten ist für den Februar vorbereitet. Die Stadt hofft auf viele Bewerber für Abriss und Neubau der Brücke - und gute Angebote. Jedes Jahr kann die Stadt nur eine große Baumaßnahme zur Förderung bei der Bezirksregierung anmelden. Im vergangenen Jahr war das die Baustelle an der Trecknase, in diesem Jahr ist es die Brücke in Lennep.

Läuft alles glatt, sollen die Arbeiten im April oder Mai beginnen. Bei einer geschätzten Bauzeit von einem Jahr könnte - wenn alles glatt läuft und der nächste Winter milde wird - die neue Brücke im ersten Halbjahr 2019 stehen. "Wir wollen zügig loslegen", sagt Fey.

"Der Plan sieht vor, dass es keine Einschränkungen für den Fahrplan der S-Bahn gibt", sagt Breidbach. Geplant ist, die Arbeiten an der Brücke in sogenannten Nachtfenstern durchzuführen. Die sind bei der Bahn sogar schon vorsorglich angemeldet. So ist sichergestellt, dass die Unternehmen, die die Ausschreibung gewinnen, zügig mit den Arbeiten an der Brücke beginnen können, sagt Breidbach.

Die neue Brücke soll zum Teil aus Fertigbetonteilen errichtet werden. Sie wird nicht ganz genau an der Stelle der bisherigen Brücke stehen, sondern etwas weiter zum Fels hin auf der Seite des Wuppertaler Hofs ausgerichtet sein. Denn nach den aktuellen Vorgaben steht ein Brückenpfeiler aktuell etwas zu nahe am Gleisbett, erklärt Gunter Breidbach. Etwas knifflig werden die Arbeiten, weil eine Wasserleitung der Stadtwerke an einer Seite der Brücke verläuft.

Während der Bauphase wird für die Anlieger eine Umleitung über den Westring und die Gartenstraße eingerichtet.

(hr)
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