Remscheid Gewalt hat in der Schule nichts verloren

Remscheid · Alle Remscheider Gründschüler lernen, wie sich Konflikte mit den Mitschülern friedlich lösen lassen.

 Beate Brandenburg, Trainerin von "Gewaltfrei Lernen", zeigt den Kindern der Grundschule Goldenberg, wie man respektvoll miteinander umgeht.

Beate Brandenburg, Trainerin von "Gewaltfrei Lernen", zeigt den Kindern der Grundschule Goldenberg, wie man respektvoll miteinander umgeht.

Foto: Nico Hertgen

Konflikte auf dem Schulhof gehören zum normalen Alltag. Damit aus den kleinen Reibereien allerdings keine ernsthafteren Streitigkeiten, wohlmöglich mit Gewalt, entstehen, lernen die Kinder der beiden Standorte der Grundschule Adolf-Clarenbach, wie sie eigenständig und ohne Gewalt solche Situationen lösen können.

"Gewaltfrei Lernen" heißt das Projekt vom gleichnamigen Förderverein, das die fast 300 Grundschüler bis Dezember durchlaufen. In drei Doppelstunden lernen sie Methoden, wie sie ihre Mitschüler vom Ärgern abhalten können. Aber auch, wie sie respektvoller miteinander umgehen und gegenseitig auf sich achten können. Dadurch soll die Gefahr von Mobbing bereits früh verhindert und die soziale Kompetenz gestärkt werden.

"Wir arbeiten auf ein gutes Miteinander hin", erklärt Beate Brandenburg, Trainerin von "Gewaltfrei Lernen". Spielerisch sportlich zeigte sie etwa den Erstklässlern am Standort Goldenberg, wie sie mit erhobener Hand und einem "Stopp" ihre Mitschüler respektvoll, aber bewusst auf Abstand halten können.

"Das Training ist auch besonders wichtig für Mädchen. Sie merken bei der Übung, dass sie sich auch aus dem Handgriff eines Jungen befreien können", sagt die Schulpflegschaftsvorsitzende Cornelia Heynen. Über Bekannte habe sie von dem Projekt gehört. An einem Infoabend konnten Eltern das Konzept vortesten. Die Erfahrung zeige, dass die Kinder auch auf den weiteführenden Schulen noch von dem Programm profitierten und als Mediatoren fungierten. Klare Regeln und leichte Handgriffe helfen den Kids nun zukünftig, friedlich Konflikte selbst zu lösen. Auch das Klassengefüge wird dadurch besser. Sollte doch einmal Hilfe von Erwachsenen nötig sein, können sie sich an die Lehrer wenden, die eine Fortbildung zu diesem Thema absolviert hat. Für Schulleiterin Beate Godoy Smedel sei vor allem die klare Struktur für die Kinder wichtig, die in vielen Haushalten fehle.

Um das Erlernte zu festigen, werde künftig auch im Unterricht vermehrt gemischte Teamarbeit durchgeführt. Das spendenbasierte Projekt wird an der GGS Adolf-Clarenbach durch die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West mit bis zu 5500 Euro finanziert, die neben den drei Remscheider Grundschulen 110 Schulen NRW weit unterstützt. "Man merkt, wie begeistert sie sind. ", sagt Filialleiter Xaver Gehrmann.

(lupi)
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