Remscheid Gesucht: Ein Konsens für den Stadtparkteich

Remscheid · Vor wenigen Tagen hatten Dagmar Wolf und Astrid Schmidt vom Verein „Heimatpflege Stadtparkteich“ Grund zum Jubeln.

Nachdem der Wunsch der Heimatfreunde nach einer Sanierung lange mit Hinweis auf die schlechte Kassenlage der Stadt abgetan worden war, fanden sich im Entwurf für den Doppelhaushalt der Stadt für die Jahre 2019 und 2020 plötzlich jene 350.000 Euro, die eine Studentin im Auftrag der Technischen Betriebe Remscheid (TBR) vor längerer Zeit als Kosten für eine Sanierung ermittelte. Das meint vor allem die Entsorgung der stark belasteten Schlammmengen sowie die anschließende Abdichtung des Teichs, der angesammeltes Wasser schnell wieder verliert.

Die Ratssitzung in der vergangenen Woche sorgte dann für leichte Ernüchterung. Was genau mit dem Geld passieren soll, darüber gibt es in den Ratsfraktionen unterschiedliche Vorstellungen. In einem gemeinsamen Antrag geben CDU, SPD und Linke die „vollständige Sanierung“ als Ziel aus. Damit sei auch die Herstellung einer Wasserzuführung gemeint, sagte CDU-Fraktionschef Jens Nettekoven gestern auf Nachfrage der BM. Über eine solche verfügt der Teich nämlich nicht. Auch sein SPD-Pendant Sven Wolf will eine Lösung, die verhindert, dass der Teich „nach ein, zwei Jahren wieder biologisch umkippt“. Darum fordern die drei Fraktionen, dass ergänzend zu der Investition der Stadt Fördergeld aus dem Landes-Programm „Heimat-Zeugnis“ beantragt wird. Das fördert „Bezugspunkte lokaler Identifikation“.

FDP und Wählergemeinschaft hingegen wollen den Stadtparkteich „als modernen und attraktiven Erlebnisort“ entwickeln. Ihr Antrag für den Rat nennt die Anlage eines Felsengartens und eines Wasserspielplatzes als Option für die zukünftige Gestaltung.

Weil diese beiden Wege nicht übereinander passen, wurde die Abstimmung im Rat verschoben. Die FDP kündigte an, sich für einen Bürgerdialog einsetzen zu wollen, bei dem „weitere Vorschläge ergebnisoffen diskutiert werden“.

Steht am Ende also doch kein Zurück zu alter Teichpracht? An diesen Ausgang der Debatte glaubt Sven Wolf nicht. Die auf den Tisch liegenden Ideen seien nicht so weit auseinander, ein Konsens lasse sich finden. Wichtig sei, dass das Engagement des Vereins, der bereits viele Spenden gesammelt hat, gewürdigt werde. Ziel müsse es sein, das Thema jetzt nicht zu lange zu vertagen.

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