Remscheid Geschichtsunterricht mit Banjo und Ukulele

Remscheid · Die Oberstufenschüler des Leibniz-Gymnasiums erhielten gestern eine Geschichtsstunde der besonderen Art: Stephan Höning, Historiker und Hobbymusiker aus Rheinland-Pfalz, war zu Gast und nahm während seines Programms "Geschichte in Liedern" die Schüler mit auf eine musikalische Zeitreise durch 200 Jahre deutsche Geschichte.

 Stephan Höning sang historische Lieder am Leibniz-Gymnasium.

Stephan Höning sang historische Lieder am Leibniz-Gymnasium.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Ungewöhnlich gestaltete sich der Auftritt von Stephan Höning in der Aula des Leibniz-Gymnasiums: Umgeben von vielen unterschiedlichen Deutschland-Flaggen aus verschiedenen Zeitabschnitten, mal mit schwarzen Wanderhut mal mit Pickelhaube, gab der studierte Pädagoge für Geschichte, Religion und Ethik, alt-deutsches Liedgut wieder. Doch keine Volks- und Wanderlieder, sondern solche, die als geschichtliche Quelle genutzt werden: Musikstücke mit deutschen Texten, die den Hörer über die Situation vergangener Zeiten aufklärt, wenn sie geschichtlich richtig eingeordnet werden.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Autor der deutschen Nationalhymne, verlor seine Anstellung als Professor, weil er für seine politische Überzeugung - er war für die nationale Einheit - einstand. Das erklärte Höning anhand des Liedes "Ich bin Professor gewesen", das Fallersleben 1842 schrieb, und mit dem der Pädagoge in sein 90-minütiges Programm einstieg.

Mit Banjo, Ukulele und Gitarre ging es weiter durch die Zeit der Märzrevolution, des Ersten Weltkrieges, der Weimarer Republik, des Zweiten Weltkrieges, bis hin zur deutschen Wiedervereinigung, die Höning musikalisch mit Nenas "99 Luftballons" und Reinhard Meys "Mein Berlin" krönte. Alles Titel, die ein kritisches oder emotionales Zeugnis aus ihrer Zeit liefern.

Den Schülern gefiel der außergewöhnliche Geschichtsunterricht. "Ich fand das gut", sagte Bensu Durukan (18). "Eigentlich interessiere ich mich nicht so für Geschichte, aber mit der Musik, war es doch ganz spannend."

(seg)
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