Remscheid Geräuschpegel blockiert Kinoeröffnung

Remscheid · Der Optimismus von Hans-Peter Schmitz, das Metropol-Kino an der Alleestraße wieder zu eröffnen, ist weiter vorhanden. Aber knapp ein Jahr nach der Schließung kann der Besitzer der Immobilie noch nicht sagen, wann und ob in Remscheids einzigem Lichtspielhaus wieder Filme gezeigt werden. "Ich weiß es noch nicht genau", lautet die Standardantwort von Hans-Peter Schmitz.

 Das frühere Metropol-Kino an der Alleestraße liegt eingebettet zwischen Wohnhäusern. Da es noch weiterhin technische Probleme gibt, liegt eine Neueröffnung auf Eis.

Das frühere Metropol-Kino an der Alleestraße liegt eingebettet zwischen Wohnhäusern. Da es noch weiterhin technische Probleme gibt, liegt eine Neueröffnung auf Eis.

Foto: nico hertgen

Das Kino plagen technische Probleme bei der Einstellung der Lautstärke. Und das bereits seit Jahren und besonders seit den Tagen, als der bisher letzte Pächter Peter Pickl das Kino im Januar 2011 übernahm. Ein benachbartes Ehepaar, das Wand an Wand mit dem Kino lebt, schaltete damals das Umweltamt ein. Dessen Leiter, Wolfgang Putz, schickte Fachleute zu Messungen in den Kinosaal. Ergebnis: Der Geräuschpegel lag über dem gesetzlichen Grenzwerte. Nach den schlechten Messwerten wurde der Kinobetreiber aufgefordert, etwas zu unternehmen. Vor allem die Spätvorstellungen seien deutlich zu laut.

Nach Darstellung von Hans-Peter Schmitz hat das Kino schon immer Probleme mit dem Schall gehabt. Die vier Kinosäle befinden sich mitten in einem Block aus Mietwohnungen. Die neue Filmtechnik habe das Ausmaß der Geräuschbelästigung nun intensiviert. Problematisch sei weiterhin die Spätvorstellung. Nach 22 Uhr gilt die Nachtruhe und damit ein anderer Messwert als für die 20-Uhr-Vorstellung. Mit technischen Einbauten hat Schmitz versucht, den Lärm zu mindern. Mehrfach seien Techniker und Akustiker bei ihm gewesen, um die Anlage neu einzustellen. Noch in diesem Monat sollen nach Darstellung von Schmitz ein unabhängiger Akustiker und ein Vertreter des Umweltamtes die Situation vor Ort prüfen. "Ich will ja keinen Ärger haben", sagt Schmitz. Allerdings schränkt er ein, dass sich die Probleme wohl nicht endgültig beseitigen lassen. "Dafür müsste man ein neues Kino bauen", sagte er. Der langjährige Geschäftsführer Georg Dawo hatte das Problem auf charmante Art gelöst. Er drehte die Lautstärke nach 22 Uhr einfach etwas runter. Sein Nachfolger Peter Pickl hörte mit dieser Praxis auf. Sein Argument: Bei moderner Digital-Technik sei dies ohne Qualitätsverlust nicht mehr möglich. Wenn der Ton leiser gedreht würde, verstehe der Besucher in den hinteren Reihen nichts mehr. An Interessenten für das MetropolKino mangelt es nach Angaben von Schmitz nicht. Unter anderem hatten die Betreiber des Cinemaxx in Solingen Interesse bekundet. Mit einer Vertragsunterschrift kann Schmitz wohl erst rechnen, wenn die neuen Messergebnisse vorliegen. Das Umweltamt hatte damals Spätvorstellungen verboten. Ein Verbot, das für Betreiber und Verleiher kaum hinnehmbar ist.

(RP/ac)
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