Remscheid Generationen-Platz für Stachelhausen

Remscheid · Im Sommer soll der Abriss des Gebäudekomplexes zwischen Kraftstation und Werkzeugtrasse beginnen. Entstehen wird hier ein Quartiersplatz, der zum Treffpunkt im Stadtteil werden soll.

 Bis zur Trasse des Werkzeugs hinunter reicht das Areal an der Honsberger Straße, auf dem der Platz geplant wird.

Bis zur Trasse des Werkzeugs hinunter reicht das Areal an der Honsberger Straße, auf dem der Platz geplant wird.

Foto: Henning Röser

Die "Stadtkinder" sind schon etwas länger im Bereich Honsberg / Stachelhausen aktiv. Viel ist von der Arbeit des von der Stadt beauftragten Büros für Stadtumbau-Management bislang aber noch nicht über die Quartiersgrenzen hinaus sichtbar geworden.

Das soll sich allerdings ab Sommer ändern. Dann, so berichtete Peter Apel in dieser Woche in der Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Remscheid, soll der Abriss des Gebäudekomplexes hinter der Kraftstation, der vor vielen Jahren unter anderem die Zulassungsstelle beherbergte, beginnen.

Auf dem Gelände soll unter dem Arbeitstitel "Quartiersplatz" eine Freizeitfläche entstehen, die von Mitglieder aller Generationen genutzt werden kann. "Mehr als ein Bolzplatz" soll es sein, sagte Apel, der von langwierigen Vorgesprächen mit der Stadtwerketochter EWR berichtete.

Bei der Ausgestaltung der entstehenden Freifläche sollen möglichst viele Akteure des Stadtteils beteiligt werden. Darunter das Jugendzentrum Kraftstation als unmittelbarer Nachbar. Aber auch Sportvereine sollen "mit ins Boot geholt werden", sagte Apel, der dem Projekt eine enorme Bedeutung bei der erhofften Attraktivierung des Stadtteils beimisst.

Der Zeitplan für den neuen Platz ist eng getaktet, erfuhr Bezirksbürgermeister Otto Mähler (SPD) auf Nachfrage. Im November dieses Jahres soll die Entwurfsplanung stehen. Weil die Gelder dafür zum großen Teil aus den Stadtumbau-Fördertöpfen des Bundes kommen, sind auch Bürgerbeteiligungen geplant.

Auch die anderen Werkzeuge aus dem Koffer der Städteumbau-Förderung kommen am Honsberg zum Einsatz. So werben die "Stadtkinder" mit Zuschüssen aus dem sogenannten Hof- und Fassadenprogramm. Hausbesitzer, die sich entschließen, ihr Gebäude frisch anzustreichen oder ihren Innenhof zu verschönern, können Gelder beantragen. In der Sitzung zeigte Natalie Kirsch von den "Stadtkindern" der Politik Bilder von einigen neu angestrichenen Häusern am Honsberg.

Als Apel seinen Vortrag mit den Worten "es gibt was Neues" eröffnete, meinte er damit auch drei neue Aussichtsplattformen, die auf Wanderwegen unter anderem an der Halskestraße oder im Bereich Lobach entstanden sind. Ein Ziel der "Stadtkinder" ist es, alte Wegeverbindungen am Honsberg und in seiner Nachbarschaft zu aktivieren. Die fußläufige Nähe zur Natur sei ein großer Pluspunkt des Wohnquartiers. Die Topografie Remscheids erlaubt beim Wandern auf diesen Wegen zum Teil spektakuläre Blicke etwa auf den Stadtkegel - ein Charakteristikum der Seestadt auf dem Berge, das sich vor vielen Jahren schon die Planer der Regionale 2006 zunutze machten, unter anderem bei der Entwicklung der Trasse des Werkzeugs.

Oberstes Ziel des Stadtumbau-Programms ist es, Honsberg und Stachhelhausen als Wohnort für Menschen aller Schichten wieder attraktiver zu machen. Das, so haben die vergangenen Jahre gezeigt, ist allerdings ein schwieriges Unterfangen. Ralf Noll, Leiter des Stadtteilzentrums Lindenhof, sprach von "einem Gefühl des Abgehängtseins", das er im Stadtteil erlebe. Hart getroffen hat es den Honsberg, dass im vergangenen Jahr die Grundschule wegen fehlender Anmeldungen geschlossen wurde. Bis Sommer noch werden im Lindenhof die Kinder in der Offenen Ganztagsgrundschule betreut. Es ist der letzte Jahrgang, danach ist Schluss.

Darum sei es wichtig, dass die Politik vor Ort präsent sei und dem Honsberg ein Ohr schenke, sagte Noll und bedankte sich bei Otto Mähler, dass dieser die Sitzung der BV in den Lindenhof verlegt hatte. Mähler versprach, mit der BV im nächsten Jahr wiederzukommen.

(hr)
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