Mein Remscheid Gelebte Internationalität in Klausen

Remscheid · Der Ortsteil lebt von der kulturellen Vielfalt. Antriebsmotor für viele Aktivitäten ist die Jugendhilfe „Die Schlawiner“. Klausen ist viel mehr als nur das Verbindungsstück zwischen Ronsdorf und dem Zentrum von Lüttringhausen.

 Die Schlawiner laden einmal im Jahr zum „Stadtteilfest auf Klausens grüner Wiese“ ein, am dem sich viele Vereine – hier ein Auftritt von Kindern aus dem Spanischen Elternverein – beteiligen.

Die Schlawiner laden einmal im Jahr zum „Stadtteilfest auf Klausens grüner Wiese“ ein, am dem sich viele Vereine – hier ein Auftritt von Kindern aus dem Spanischen Elternverein – beteiligen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Gegensätzlicher und vielfältiger als Klausen ist wohl keiner der Remscheider Ortsteile. Der vielen Natur rund um das Klausener Bachtal und in der Klauser Delle mit schnuckeligen Einfamilienhäusern und mit zum Teil historischen Fachwerkhäusern wie der Gaststätte Haus Hackenberg stehen die Mehrfamilienhäuserreihen an der Lockfinker Straße gegenüber. Zwischen dem Grüngürtel leben viele verschiedene Nationen, die den Ortsteil prägen und durch Engagement bunt gestalten.

Denn Integration wird in Klausen großgeschrieben. Als die erste Kindertagesstätte überhaupt in Remscheid wurde das Konzept der Einbindung aller in die Gesellschaft an der Kita Klauser Delle gelebt. Vor allem italienische Kinder besuchten am Anfang die Einrichtung. Heute kommen die Kinder, nicht zuletzt durch die Nähe zur Flüchtlingsunterkunft, unter anderem auch aus Afrika, aber auch aus der Türkei.

Und auch an anderen Stellen klappt das Zusammenleben der verschiedenen Nationen sehr gut. Der Deutsch-Türkische Jugendbildungsverein aus Klausen engagiert sich beispielsweise auch bei Festen im Ort und kooperiert zudem mit den Nachbarn, der Jugendhilfe „Die Schlawiner“. Die Schlawiner sind übrigens seit 1992 fester Anker und treibender Motor für Klausen, aber auch für ganz Lüttringhausen. Als Nachfolger der „Initiative Offene Jugendarbeit Lüttringhausen“ unterstützten die Schlawiner zunächst das damals noch städtische Jugendzentrum. Drei Jahre nach der Gründung übernahm der Verein das Kinder- und Jugendzentrum Lüttringhausen sowie den „BürgerTreff“ der in Konkurs gegangenen Arbeiterwohlfahrt. Seit 1995 gehört zudem das Angebot der Flexiblen Erzieherischen Hilfen zu den Aufgaben der Schlawiner.

Doch sie tun noch mehr. Das legendäre Seifenkistenrennen im Industriegebiet Großhülsberg wird federführend von der Einrichtung organisiert und gehört zu den markanten Veranstaltungen des Stadtteils. Einmal im Jahr laden die Schlawiner zum „Stadtteilfest auf Klausens grüner Wiese“ ein, an dem sich zahlreiche Vereine beteiligen und viele Nachbarn und Familien kommen, um einen tollen Tag zu haben.

Das Familienzentrum der Schlawiner in Kooperation mit den vier Kitas im Stadtteil steht allen Besuchern offen – egal welcher Konfession, Kultur oder Alter. Neben der Jugendarbeit gehören auch Angebote für Senioren zum Aufgabenbereich der Einrichtung. Die internationale Frauengruppe „EL ELE“ (türkisch für „Hand in Hand“) fand sich 1999 dort zusammen und engagiert sich mit zahlreichen Aktivitäten im Ort.

Die Zusammenarbeit mit Schulen, Kitas und anderen Vereinen hat einen hohen Stellenwert. Die Vernetzung wird in den Konferenzen durch Stadtteilmanagerin Laura Pires Rodrigues gepflegt. Dort werden Aktivitäten vorgestellt, Lösungen für Probleme diskutiert und Planungen für Veranstaltungen in Angriff genommen. Klausen als kleine Ortschaft aus dem 15. Jahrhundert hat also viel mehr zu bieten, als nur bloße Verbindungsstraße zwischen Wuppertal-Ronsdorf und dem Zentrum Lüttringhausens zu sein. Hier wird Gesellschaft interkulturell gestaltet und international gefeiert.

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