Remscheid Geld für Qualifikation der Flüchtlinge ist da

Remscheid · Chef der Arbeitsagentur: Integration in den Arbeitsmarkt wird aber länger dauern. Voraussetzungen fehlen.

 Beispielhaft: Der Remscheider Unternehmer Frank Rössler bot bereits im vergangenen Herbst Flüchtlingen aus Indien und Bangladesh Praktikumsplätze in seiner Firma ACU in Wermelskirchen an. Auf mehr solche Initiativen hofft die Arbeitsagentur.

Beispielhaft: Der Remscheider Unternehmer Frank Rössler bot bereits im vergangenen Herbst Flüchtlingen aus Indien und Bangladesh Praktikumsplätze in seiner Firma ACU in Wermelskirchen an. Auf mehr solche Initiativen hofft die Arbeitsagentur.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

An mangelnden Finanzen wird die erste Welle der Integration der seit Juli 2015 nach Remscheid kommenden Flüchtlinge nicht scheitern. "Das Geld ist da", sagte der neue Vorsitzende der Agentur für Arbeit im Städtedreieck, Johannes Vogel, im Sozialausschuss. Und auch die Instrumente, um den Menschen zu helfen und sie zu qualifizierten, seien da. "Wir sind vorbereitet."

Doch es dauere seine Zeit, bis die Flüchtlinge ein Thema für den Arbeitsmarkt würden Viele stecken mitten in der Prüfung ihres Asylantrages. "Der Lackmus-Test kommt erst noch", sagte Vogel.

Die rund 300 Flüchtlinge, die derzeit von Bundesagentur und Jobcenter betreut werden, müssen erst einmal dafür qualifiziert werden, dass sie überhaupt als Arbeitskraft eingesetzt werden können. So vielfältig wie die Menschen, die etwa aus Syrien nach Remscheid kommen, seien die Aufgaben für seine Behörde. Im Zentrum stehen natürlich fehlende Sprachkenntnisse, dann folgt die Qualifikation für den Job. Bislang konnten nur einige wenige Menschen in Jobs vermittelt werden, berichtete Vogel, der die Politik auf eine längere Integrationsphase einstimmte.

Um dabei nicht zu viel Zeit zu verlieren, versucht der neue Integration Point der Stadt, die Menschen bereits während der Sprachkurs-Phase über Praktika mit dem Berufsalltag in Remscheid vertraut zu machen. Vormittags Schule, nachmittags Praktikum. Derzeit suchen Mitarbeiter im Gespräch mit der heimischen Wirtschaft nach Einsatzorten für solche ersten Berufserfahrungen.

Sozialdezernent Thomas Neuhaus berichtete, dass weniger anerkannte Flüchtlinge in der Stadt bleiben als in den bergischen Nachbarstädten. Das habe ein Austausch mit den Kollegen ergeben. Darum sei die Situation in Remscheid derzeit "erfreulich und entspannt". Damit meint Neuhaus auch die Transferleistungen für Flüchtlinge. Die Ansätze, die die Stadt in dem auf Kante genähte städtischen Haushalt gemacht hat, liefen bislang - entgegen einiger Befürchtungen - nicht aus dem Ruder, sondern seien im Soll. Lothar Krebs (SPD) erinnerte daran, dass derzeit auch aus EU-Ländern Menschen nach Remscheid kommen und Ansprüche auf Sozialleistungen und Qualifikations-Hilfe haben. Diese verliere man nicht aus dem Auge, sagte Neuhaus. Die insgesamt 300 Menschen aus Bulgarien, Rumänien aber auch Italien seien ganz normale Kunden des Jobcenters.

(RP)
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