Remscheid Gebühren: 2019 zahlt die Durchschnittsfamilie 9,90 Euro mehr
Remscheid · Die Gebührenbelastung der Remscheider für Müllabfuhr, Entwässerung, Straßenreinigung und Winterdienst wird im kommenden Jahr in der Summe erneut leicht ansteigen.
Der Rat hat die Kalkulation der Technischen Betriebe (TBR) in seiner letzten Sitzung des Jahres beschlossen. Für die vierköpfige Durchschnittsfamilie „Mustermann“ fallen für ihr Haus mit 15 Frontmetern Länge, 200 Kubikmetern Wasserverbrauch, 130 Quadratmetern Fläche und 60 Litern Müll pro Woche künftig 916,60 Euro im Jahr an. Das sind 9,90 Euro mehr als in diesem Jahr. Das entspricht einem Zuwachs von 1,08 Prozent.
Die Entwicklung in den einzelnen Bereichen variiert. Die Abfallgebühren steigen wie im Vorjahr leicht an. Die 120-Liter-Tonne (14-tägige Leerung) kostet künftig 354 Euro im Jahr (bisher 348 Euro). Mit sechs Euro mehr ist dies die deutlichste Veränderung. Hier schlägt sich am spürbarsten der Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst nieder, der auch den Mitarbeitern der TBR mehr Einkommen beschert.
In den Vorjahren konnten die Einnahmen aus der kostenlosen blauen Papiertonne viel auffangen. 2018 allerdings gingen die Erlöse aus dem Verkauf des gesammelten Altpapiers deutlich zurück. China als Hauptabnehmer importierte zwischenzeitlich weniger dieses Rohstoffs. Die Preise sanken um 50 Prozent, berichtet Betriebsleiter Michael Zirngiebl im BM-Gespräch. Besitzer einer Biotonne können sich dagegen freuen. Für die 120-Liter-Tonne werden im kommenden Jahr drei Euro weniger im Jahr fällig.
Deutlich niedriger als beim Abfall fällt dagegen der Anstieg im Bereich Abwasser aus. Hier zahlt der Durchschnittshaushalt 694,40 Euro. Das ist gerade mal ein Euro mehr als in diesem Jahr. Grund für den Anstieg ist auch ein sinkender Wasserverbrauch. Das erhöht die Kosten um drei Cent pro Kubikmeter. Dafür bleiben die Gebühren für die Regenwasserentsorgung stabil.
Die Gebühren für die Straßenreinigung werden 2019 leicht ansteigen. Zwar können nach einem erneut milden Winter 2017/2018 die eingesparten Gelder aus dem Winterdienst verrechnet werden. Die Sommerreinigung steigt gleichwohl um sechs Cent pro Meter. Für die Durchschnittsfamilie bedeutet das Mehrkosten von 90 Cent.
Im Bergischen Städtedreieck bleibt Remscheid im Vergleich die preiswerteste Kommune. Solingen liegt 44 Euro darüber, in Wuppertal liegt die jährliche Belastung für die Familie Mustermann sogar um 251 Euro höher. Zum Vergleich: In den vergangenen sieben Jahren stiegen die Gesamtkosten in Remscheid um 20,70 Euro.
