Remscheid Gebäude trotz kleinerem Etat im guten Zustand

Remscheid · Wie ein Hausbesitzer, der plötzlich weniger verdient, sich die ein oder andere Erneuerungsmaßnahme an seinem Domizil verkneift oder sie verschiebt, muss auch die verschuldete Stadt Remscheid bei ihren Objekten sparen. Im Sparpaket der Stadt ist festgelegt, dass jährlich eine Million Euro weniger in die bauliche und technische Unterhaltung von städtischen Gebäuden fließen sollen – das ist etwa ein Siebtel des dafür vorgesehenen Budgets. Bis 2015 soll der städtische Etat mit dieser Sparmaßnahme um fünf Millionen Euro entlastet werden.

Geld aus Konjunkturpaket half

Droht jetzt der Verfall? Thomas Judt, Chef des städtischen Gebäudemanagements, beruhigt die Bürger: "Dank der Bundesmittel aus dem Konjunkturpaket II konnten wir einige Instandhaltungsmaßnahmen zeitlich vorziehen." 2010 und 2011 werden elf Millionen Euro in energetische Gebäudesanierung investiert, wurden Schulen auf Vordermann gebracht. Viele Gebäude seien daher in einem guten Zustand. "Wir sind in der komfortablen Situation, dass wir keine dringend notwendige Dachsanierung verschieben müssen", sagt Judt. Folglich gebe es durch den reduzierten Etat vorerst keinen Werteverzehr in der Gebäudesubstanz.

Zuständig ist das Gebäudemanagement für 342 stadteigene Gebäude mit 356 200 Quadratmetern Fläche. Den Zustand von Bausubstanz und Technik überprüft das Team laufend. Am PC kann jedes Objekt aufgerufen werden. 2005 erarbeitete das Gebäudemanagement eine umfassende Bestandsaufnahme aller Gebäude. Auf dieser Basis wurde der Investitionsbedarf ermittelt. Einzelmaßnahmen wurden nach Dringlichkeit, Nutzerwünschen und gesetzlichen Vorgaben (Brandschutz) in einem Zehnjahresprogramm eingeordnet.

Aber vor Überraschungen – wie undichte Keller oder Schwamm im Gemäuer – ist niemand gefeit. Daher enthält der Vorschlag im Sparpaket auch die Klausel, dass für unabweisbare Investitionen doch noch zusätzliche Mittel bereitzustellen sind – bisher war dies nicht der Fall.

Ebenso setzt die Sparmaßnahme voraus, dass sich die Stadt in den nächsten Jahren von Gebäuden trennt. Für die Politik bereite er derzeit eine Vorlage über das Flächenmanagement vor, sagte Judt. Raum wird beispielsweise frei durch den Personalabbau bei der Stadt und durch den Rückgang bei den Schülerzahlen. ZEIT-LUPE

Internet Alle Berichte zum Sparpaket unter www.rp-online.de/remscheid

(RP)
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