Remscheid Frühlingswetter bringt Leben auf Trasse

Remscheid · Radler, Inline-Skater, Läufer und Wanderer nutzen nach dem langen Winter wieder die Balkantrasse.

 Christa und Gerd Schultz radelten vom Bahnhof Lennep aus nach Hückeswagen und zurück. In der kalten Jahreszeit haben sie sich zu Hause auf dem Heimtrainer für solche Touren fit gemacht.

Christa und Gerd Schultz radelten vom Bahnhof Lennep aus nach Hückeswagen und zurück. In der kalten Jahreszeit haben sie sich zu Hause auf dem Heimtrainer für solche Touren fit gemacht.

Foto: nico hertgen

Richtig warm sollte es werden. Bis 21 Grad hatten die Meteorologen angekündigt. Doch noch um halb zwei mittags kämpfte sich die Sonne mühsam durch eine graue Wolkendecke. Wer sie radelnd auf der Trasse begrüßen wollte, dem blies ein frischer Wind entgegen. Große Frühlingseuphorie mit Scharen von Trassenbenutzern kam so nicht auf.

Kein Hindernis für Axel Termes aus Lennep, die Trasse auf "Freeline-Skates" — pro Fuß ein Brettchen auf zwei Rollen — zu benutzen. Den notwendigen Vortrieb erreiche man über Schlangenlinien, sagt Termes. Das noch nicht eingetroffene Frühlingswetter sei dabei für ihn nicht entscheidend. Es sei vielmehr für ihn genau die richtige Bewegung, um fit zu bleiben. Sein 15-jähriger Sohn und seine elfjährige Tochter fahren ebenso begeistert wie er auf den Rollbrettchen. Man könne sie überall leicht mitnehmen.

Derweil ruhen sich Cäcilia und Bernd Roscheder auf einer Bank aus. Ihr Fortbewegungsmittel ist des Schusters Rappen. Das Ehepaar im Rentenalter läuft öfters die Trasse entlang auf einer Länge von zwei Ausgängen und macht nebenbei Besorgungen. Ihre Strecke für heute haben sie beinahe hinter sich. Die fehlende Sonne störe sie nicht, sagen beide. Für sie sei die Bewegung an der frischen Luft entscheidend.

Eifrig in die Pedale treten bereits Christa und Gerd Schultz aus Lennep. Nach dem Winter mit glatten Wegen freuen sie sich, endlich die Trasse in diesem Jahr wieder benutzen zu können. Dafür haben sie sich im Winter auf dem Heimtrainer fit gehalten. Um sich einzugewöhnen, radeln sie zunächst vom Lenneper Bahnhof nach Hückeswagen und wieder zurück. Natürlich keine überlange Strecke, aber genau das Richtige für ihr Vorhaben. Hätte es geregnet, hätten sie sich nicht in den Sattel geschwungen. Mit dem Wetter seien sie zufrieden.

Zum ersten Mal in diesem Jahr haben sich ein drahtiger junger Mann und seine adrette Bekannte aus Radevormwald auf die Inline-Skater gemacht. Der 22-Jährige und seine 19-jährige Begleiterin rollen auf Inline-Skatern bereits von Kindesbeinen an. Dass die Trasse aufgrund des Wetters weniger bevölkert ist, als erwartet, gefällt ihnen. Ihre Route reicht von Lennep bis Hückeswagen und wieder zurück. Sie wollen sich für rund eine Stunde einfach nur locker bewegen und dabei unterhalten — ohne sportlichen Ehrgeiz und Anstrengung.

Dagegen haben Gerlinde und Wolfgang Becker bereits 44 Kilometer auf dem Rad hinter sich: Die Wuppertaler sind zusammen 123 Jahre alt und haben die Strecke von Lennep bis zum Ende der Trasse, Kuckenberg, zum 1. Mal in diesem Jahr hin und zurück bewältigt. Das sei eine gute Übung für den Fahrradurlaub, sagt Wolfgang: "Besonders gut für den Hintern." Aber es diene auch der Fitness: Von Kuckenberg bis Lennep gehe es nahezu nur bergauf.

(begei)
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