Remscheid Frühjahrsputz an der Wuppersperre

Remscheid · Die Retter der DLRG bereiten sich auf die Saison vor. Taucher holen an den Badestellen Unrat aus dem Wasser.

 Unter anderem Bierflaschen holten die Taucher des DLRG am Samstag aus der Wuppersperre. Die Badestellen sollen so sicher wie möglich sein, wenn die Badesaison beginnt.

Unter anderem Bierflaschen holten die Taucher des DLRG am Samstag aus der Wuppersperre. Die Badestellen sollen so sicher wie möglich sein, wenn die Badesaison beginnt.

Foto: Nico Hertgen

Erst allmählich erwacht die "Kräwi" aus dem Winterschlaf. Nur vereinzelt schlendern Spaziergänger durch das Naherholungsgebiet an der Wuppersperre und wo sich sonst die Sonnenhungrigen tummeln, schwebt ein Fischreiher im Tiefflug über dem Wasser. Statt nach Grillwurst und Sonnenöl duftet es nach Frühling und genau der hat auch die Mannschaft der Deutschen Lebens Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Wochenende aus der Winterpause gelockt.

In der Wachstation und drum herum ist Großreinemachen angesagt und vor allem die Nachwuchs-Wasserretter haben einen Riesenspaß am Umgang mit Putzschwamm, Wurzelbürste und Wasserschlauch.

Als Erstes ist "Nivea 100" dran. Das sieben Meter lange, "Rhein-taugliche" Rettungsboot wird auf Hochglanz geschrubbt. Der stellvertretende Einsatzleiter Christof Schermer kontrolliert mit prüfendem Blick und wischt nach getaner Arbeit mit dem Zeigefinger entlang einer Rille. "Die 100 ist fertig" – es gibt keine Beanstandungen.

Bevor die DLRG am 1. Mai die Wachsaison offiziell eröffnet, müssen Haus und Gerätschaften auf Vordermann gebracht werden. Die Garage wird von den Relikten der Wachabschlussfeier im letzten Herbst befreit, Einsatzfahrzeuge werden gesäubert und das Sanitätsmaterial gesichtet und wenn notwendig aufgefüllt.

Ein Kraftakt ist das Zuwasserlassen des Bootsstegs. Mit einem Fahrzeug wird der Steg zum Wasser bugsiert und dann mit vereinten Kräften in Position gebracht. Zum Befestigen werden diesmal Stahlseile montiert. Anderes Material hat sich als anfällig für die Zerstörungswut mancher Zeitgenossen erwiesen.

Auch gegenüber des DLRG-Gebäudes tut sich etwas. Dort ist das Technische Hilfswerk (DLRG) mit drei schweren Fahrzeugen, einem Boot und 13 Helfern am Werk. Die "Gemeinnützige Gesellschaft für Arbeit und Ausbildung im Bergischen Land" (Gabe) als Pächter der Freizeitanlage hat das Remscheider THW um Hilfe gebeten, weil der elf Jahre alte Bootssteg erneuert werden muss. Mit einer Seilwinde wird er aus dem Wasser gezogen und an den Rand gelegt.

Derweil machen sich bei der DLRG die Taucher startklar. Sie überprüfen in bis zu fünf Meter Tiefe den Bereich, der als Badestelle abgesteckt ist, und befördern Unrat aus dem Wasser. "Zwar schwimmt man auch dort auf eigene Gefahr, aber für die Badegäste soll die größtmögliche Sicherheit gewährleistet sein", erklärt Christof Schermer.

Ab dem 1. Mai ist die Wachstation an jedem Wochenende besetzt. "Wir sind immer an der frischen Luft. Ein gesünderes Hobby kann man eigentlich gar nicht haben", sagt Milena Laatsch, die zur achtköpfigen Kernmannschaft gehört, schmunzelnd. Doch nicht nur das Equipment wird vor Saisonstart auf den Prüfstand gestellt. Alle Rettungskräfte werden in jedem Jahr neu eingewiesen. Eines der Rettungsboote hat einen neuen Motor, dessen Bedienung gelernt sein will. Und auch für das Fahren mit Blaulicht gibt's eine Unterweisung, damit im Fall des Falles eine schnelle Rettung möglich ist.

(RP/EW)
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