Zwei Grundstückseigner am geplanten Standort Blume haben gegenüber dem Investor signalisiert, ihre Flächen verkaufen zu wollen. Gleichzeitig gibt es seitens der Landesregierung noch kein grünes Licht für die Umsetzung der Pläne. Wiebers Vorgänger Bernhard Grunau sprach sich dafür aus, am bisherigen "Nein" des Gremiums festzuhalten.

Ralf Engel vom Bergischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverband sagte, dass Remscheid anders als die niederländische Stadt Roermond nicht von einem DOC profitieren werde: "Roermond hat eine tolle Altstadt, attraktive Ladenlokale und viel Gastronomie. All das haben Remscheid und Lennep nicht."

Auch Center-Managerin Christine Matlage glaubt nicht, dass ein Designer Outlet mehr Frequenz für die Innenstadt bringen wird: "Die Leute werden ins DOC und dann wieder nach Hause fahren. Wir als Marketingrat haben andere Interessen als die Stadt Remscheid."

Oberbürgermeisterin Beate Wilding hielt an ihrem Standpunkt fest, dass ein solches Center große Chancen für ganz Remscheid bringen werde. Die Stadt werde ihren Bekanntheitsgrad deutlich erhöhen können. Vor dem Hintergrund der hohen Langzeitarbeitslosigkeit, die es vor Ort gerade bei den Frauen gebe, begrüßt die Oberbürgermeisterin besonders die 500 bis 600 Arbeitsplätze, die ein DOC schaffen würde.

"Über kurz oder lang wird der Investor ein Outlet Center in Nordrhein-Westfalen errichten. Wenn er das nicht bei uns tut, dann vielleicht in Hagen. Und dann schaut Remscheid in die Röhre", warnte Andreas Meike vom Stadtmarketing.

Einzelhändler Harro Schmidt warb dafür, frühzeitig aktiv zu werden und an der Aufwertung der Alleestraße mit aller Kraft zu arbeiten. "Wenn unsere Innenstadt funktionieren würde, wäre das DOC eine Chance."

Ralf Wieber ist überzeugt, dass sich die Remscheider bei einer Bürgerbefragung pro DOC entscheiden werden: "In meiner Tanzschule sind 90 Prozent der Leute dafür." Schlussendlich will der Marketingrat die Entwicklung abwarten und sieht seine zentrale Aufgabe, die Attraktivitätssteigerung der City zu forcieren.