Remscheid Friedrichstraße bald ohne Einbahnregelung ?

Remscheid · Anwohner kritisieren die geplante Aufhebung der Einbahnstraße. BV soll heute darüber entscheiden.

Anwohner der Friedrichstraße und Eugenstraße befürchten, dass es bald vorbei ist mit der Ruhe in ihren Nebenstraßen. Sie sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder - nicht zuletzt, wenn der DOC-Verkehr anrollt und Autofahrer Ausweichstrecken suchen. Einige wandten sich hilfesuchend an die BM und an Bezirksbürgermeister Markus Kötter. Denn heute sollen die Lenneper Bezirksvertreter über eine Aufhebung der Einbahnstraße entscheiden.

Zum Hintergrund: Ein Teilstück der Friedrichstraße - zwischen Hermannstraße und Alberstraße - , das 30 Jahre Einbahnstraße war und weiterhin Tempo-30-Zone bleibt, soll künftig in beide Richtungen befahrbar sein. Nach Auffassung der Verwaltung ist die Einschränkung nicht mehr notwendig: Firmen seien dort nicht mehr ansässig, das Verkehrsaufkommen sei daher zurückgegangen, das Regulativ "Einbahnstraße" somit verzichtbar. Polizei, Stadt, Verkehrsplanung und Straßenverkehrsbehörde haben keinerlei Bedenken. Die Straße sei breit genug, Begegnungsverkehr unproblematisch, zumal Ausweichbuchten eingerichtet werden.

Die Anwohner schätzen die Folgen der Änderung anders ein. Auch die Eugenstraße, wo viele Familien mit Kindern wohnen, sei dann als Abkürzung dorthin nutzbar, schreibt Stefan Switala. "Die Zustimmung der BV ist sicher, da die Ringstraße für zukünftigen DOC-Verkehr nicht durchgängig vierspurig ausgebaut werden kann. Ausweichstrecken werden benötigt." Gemeint ist die geplante kurze Zweispurigkeit der Bundesstraße im Bereich Trecknase. Bisher werde die schmale Eugenstraße als Spielstraße genutzt. Eine Öffnung der beiden Straßen für den Durchgangsverkehr würde die Lebensqualität drastisch reduzieren, kritisiert auch Anwohnerin Julia Pfläging in einem offenen Brief.

Die Eugenstraße bleibt unangetastet, sagte Jürgen Beckmann, Leiter des Ordnungsamtes, zu dem Einwand. Zudem stehe die vorgeschlagene Änderung in keinem Zusammenhang mit dem DOC-Verkehrskonzept. Außerdem dürften beide Straßen auch künftig nicht als Ausweichstrecke attraktiv sein, weil jeder beim Begegnungsverkehr auf den anderen achten müsse und so keine schnelle Abkürzung möglich sei.

(RP)
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