Remscheid "Friederike" zerstört 6000 Bäume
Remscheid · Mindestens bis zum Sommer dauern die Aufräumarbeiten in den Waldgebieten rund um Remscheid. Am stärksten betroffen von Sturmschäden sind die Waldgebiete in Lennep und Lüttringhausen. Preisverfall bei Holz befürchtet.
Mit den Verwüstungen von Sturmtief "Friederike" werden die Mitarbeiter der Forstabteilung der Technischen Betriebe Remscheid (TBR) noch mindestens bis zum Sommer zu tun haben, wenn nicht länger. Eine Schadenskarte, die die Revierförster mit Markus Wolff, Leiter des Forstamtes, erstellt haben, zeigt eine Fülle an kleineren und größeren Schäden. Wolf rechnet mit etwa 6000 beschädigten Bäumen rund um Remscheid, einschließlich des Geländes um die Neyetalsperre.
"Das Ergebnis ist nicht so katastrophal wie bei Kyrill vor elf Jahren", so Wolff. Bei "Kyrill" seien damals ganze Fichtenwälder umgerissen worden. "Friederike" habe viele einzelne Bäumen geknickt, vor allem aber Baumgruppen entwurzelt. Auch ein paar Bäume, die das Erscheinungsbild der jeweiligen Straße prägten, überlebten den Sturm nicht. So zum Beispiel eine Buche an der Ringelstraße in Lennep.
Am stärksten gewütet hat der Sturm nach Angaben von Wolff in den Gebieten um Lennep und Lüttringhausen. Dort rechnet er mit einer Schadensmenge von 700 bis 900 Festmetern. In den Wupperbergen rund um Küppelstein hat der zuständige Revierförster einen Schaden von etwa 500 Festmetern gemeldet. "Die Schäden sind drastisch und tun uns weh", sagt Wolff.
Die Aufräumarbeiten bringen den Arbeitsplan der Mitarbeiter der Waldwirtschaft kräftig durcheinander. Immer noch treffen Meldungen beim Forstamt ein von Anwohnern, die etwa zerschlagene Baumkronen entdeckt haben, die drohen, einzustürzen.
Gearbeitet wird nach einer Prioritätenliste. Bäume, die die Sicherheit für Fußgänger und Autofahrer gefährden, werden vorrangig behandelt. An zweiter Stelle stehen die Wege, die häufig genutzt werden. Sie werden freigeräumt. Zum Beispiel der Höhenweg in den Wupperbergen. Dort gibt es zurzeit Stellen, an denen Fußgänger, die nicht gerade gut klettern können, ihren Spaziergang beenden müssen und umkehren. Mehrere schwere, lange Baumstämme blockieren den Weg. Wann diese Schäden beseitigt werden können, lässt sich noch nicht genau sagen. Da muss das Wetter auch mitspielen. Die Waldwege sind aufgeweicht und matschig. Mit schwerem Gerät seien diese Stellen bei der aktuellen Witterung nicht zu erreichen, sagt Wolff. Die Arbeiter müssen warten, bis es wieder friert, oder das Frühjahr kommt.
Außerdem sei es zurzeit nicht so einfach, Fachfirmen zu bekommen, die die Bäume zerkleinern und entsorgen. "Wir sind ja nicht die einzige Gemeinde, die Waldschäden zu beklagen hat" , beschreibt Wolff die Lage auf dem Anbieter-Markt. Mit eigenen Kräften der Technischen Betriebe sei dies sowieso nicht zu schaffen.
Wenn der Markt für Holz mit soviel Material plötzlich überschwemmt wird, könnten bald die Preise für einen Festmeter fallen. "Noch rechnen wir nicht damit", sagt Wolff. Da es in Niedersachsen die größten Schäden gegeben habe, sei ein Preisverfall aber nicht auszuschließen. Wolff hofft, dass durch die boomende Konjunktur vor allem im Bau die Nachfrage hoch bleibt und der Schaden sich in Grenzen halte. Das ließe sich aber erst in ein paar Monaten beurteilen.