Wuppertal Schultoiletten bekommen einen Elefanten-Boden

Wuppertal · Der neue Belag soll unangenehme Gerüche verhindern. 52 Anlagen sind erneuert, an neun weiteren wird gearbeitet.

 Kevin Schmitt arbeitet mit Kollegen an der Sanierung der Sanitäranlage an der Roncalli-Schule und dem Bergischen Kolleg.

Kevin Schmitt arbeitet mit Kollegen an der Sanierung der Sanitäranlage an der Roncalli-Schule und dem Bergischen Kolleg.

Foto: Anna Schwartz

Noch sind die Toiletten der Angelo-Roncalli-Grundschule eine Baustelle: Schutt am Boden, rohe Wände. Doch wenn die Arbeiten fertig sind, erwartet die Kinder ein schicker neuer und sauberer Sanitär-Bereich.

Schultoiletten sind ein Dauerthema für Kinder, Lehrer und Eltern. Abgenutzt, mit dem Dekor vergangener Zeiten und oft von einem gewissen Mief durchströmt wirken sie nicht gerade einladend.

An der Roncalli-Schule hat das städtische Gebäudemanagement (GMW) jetzt alles herausgerissen, inklusive Fußboden und Estrich. Denn: "Das grundsätzliche Probleme sind die Fugen", erklärt Thomas Lehn, beim Gebäudemanagement zuständig für die Schulen. In den Fugen zwischen den Bodenfliesen und im darunterliegenden Estrich sitze der unangenehme Geruch, der sich auch durch Putzen nicht mehr entfernen lässt.

Deshalb verlegt das GMW in neuen Toiletten keine Bodenfliesen mehr, sondern einen durchgehenden Boden aus Epoxidharz - ohne Fugen. "Das ist jetzt Standard", sagt Thomas Lehn. "Sonst müffelt es in zehn Jahren wieder." Die Strapazierfähigkeit des Bodens ist erwiesen:"Den haben die Elefanten im Zoo auch."

In der Roncalli-Schule soll der Boden farbig werden - passend zu dem bunten Anstrich in der Halle, von der die Sanitärräume abgehen. Auch an den Trennwänden und den Kacheln soll es Farbe geben. 52 Schultoiletten-Anlagen hat das GMW in den vergangenen zehn Jahren saniert, aktuell arbeitet es in neun. Auf der Liste stehen noch mindestens 20 weitere Anlagen. "Fertig werden wir nie", sagt Thomas Lehn. Wenn die letzte fertig sei, könnten sie wieder von vorn beginnen. Zwischen 50 000 und 200 000 Euro kostet eine Maßnahme. "Das sind kleine Baumaßnahmen, die aber viel Geld kosten", sagt Lehn. Teuer sei es, weil die Handwerker jeweils alles bis auf den Rohbau abreißen, dann alles wieder aufbauen. Dabei werden dann auch Leitungen, Heizungen und Lüftung erneuert. Die Planung sei ebenfalls vergleichsweise aufwendig. "Deswegen können wir nicht alle Toiletten auf einmal machen", betont Thomas Lehn. Meist geschieht das im Rahmen einer Grundsanierung einer Schule, nur in dringenden Fällen als Einzelmaßnahme.

Das ist am Bergischen Kolleg der Fall. Dort dient ein kleines Nebengebäude als Toilettenanlage. Die Sanierung ist noch aufwendiger, weil die Kanalisation in einen so genanten Kriechkeller führt, in dem man nur gebückt arbeiten kann. Zudem muss auch das Dach des Häuschens saniert und noch eine Kabine mit einer barrierefreien Toilette hinzugefügt werden. Welche Farbe hier prägend sein wird, ist schon klar: das Blau des Schul-Logos. Die Bauarbeiten werden über die Ferien hinaus dauern. Deshalb müssen die Schüler an beiden Schulen eine Weile mit einem Toiletten-Container vorliebnehmen. Nach den Herbstferien soll alles fertig sein.

(RP)
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