Wuppertal Kein Bauherr für das Radhaus

Wuppertal · Die Stadt muss am Döppersberg umplanen - die Stadtwerke steigen aus.

 Dieser Entwurf für ein Radhaus am Döppersberg verschwindet wohl für immer in der Schublade.

Dieser Entwurf für ein Radhaus am Döppersberg verschwindet wohl für immer in der Schublade.

Foto: Stadt Wuppertal

Drei Varianten für ein sogenanntes Radhaus am Döppersberg hatte die Verwaltung dem Rat der Stadt zur Auswahl präsentiert. Der aufwendigste Vorschlag sah 385 Stellplätze und eine Rampe vom Platz Ost neben dem Investorenkubus zum Busbahnhof vor. Doch alle drei Varianten landen im Papierkorb, da die Wuppertaler Stadtwerke als potenzieller Bauherr abgesprungen sind. Zudem findet die Stadt keinen Betreiber - auch nicht mit einer personellen Besetzung durch den zweiten Arbeitsmarkt.

Erst im Mai dieses Jahres hatte der Rat der Stadt dem Bau des Radhauses auf dem Döppersberg im Grundsatz zugestimmt. Eigentlich sollte gestern der Baubegleitkommision Döppersberg die Vorlage des Durchführungsbeschlusses präsentiert werden. Laut Udo Lauersdorf, Projektleiter Döppersberg, muss jetzt ein erneuter Anlauf genommen werden. Pläne, das Radhaus mit Personal zu betreiben, will die Stadt demnach nicht mehr weiterverfolgen. Die Alternative ist ein Gebäude, in dem Fahrräder in Abstellboxen sicher geparkt werden können. "Ziel ist es, dafür im vierten Quartal einen Durchführungsbeschluss vorzulegen", sagt Udo Lauersdorf.

Alexander Schmidt, Fraktionsvorsitzender der FDP, zeigte sich überrascht von der Entwicklung. Seine Sorge gilt dem Zeitplan, denn die Bauarbeiten für das Radhaus sollen wie alle anderen Maßnahmen am Döppersberg bis spätestens Ende 2018 abgeschlossen sein.

Der Architekt Markus Rathke, beratendes Mitglied der Baubegleitkommision, stellte die Frage: "Es gibt keinen Betreiber, die Finanzierung ist nicht gesichert, gibt es vielleicht auch keine Räder? Stadtdirektor Johannes Slawig stellte jedoch klar, dass die Verwaltung nicht beabsichtige, das Projekt zu beenden. Darüber entscheide der Stadtrat.

Die Finanzierung des Radhauses, so Johannes Slawig, soll über die Stellplatzrücklage erfolgen - daran ändere sich nichts. "Wir werden eine Lösung finden, die eine Belastung des städtischen Haushalts ausschließt", versprach Slawig.

Das Radhaus ist ein wichtiger Bestandteil des innerstädtischen Radwegenetzes. Vor dem Umbau des Döppersbergs mieden die Radfahrer die für sie gefährlichen Straßenschluchten - das soll sich ändern .

(RP)
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