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Wuppertal Gaskessel: Im Herbst beginnt der Umbau

Wuppertal · Investor Thomas Drescher will innerhalb der nächsten sechs Wochen den Bauantrag für das Vorzeigeprojekt in Heckinghausen stellen. Ein fünfstöckiges Gebäude soll in das Industriedenkmal integriert werden.

Es ist das Vorzeigeprojekt für Heckinghausen, vielleicht sogar für die ganze Stadt: Der geplante Umbau des Gaskessels. Kein Wunder also, dass jede Verzögerung direkt für Gerüchte sorgt. Denn nachdem es ursprünglich hieß, Investor Thomas Drescher lege im Sommer los, war Ruhe eingekehrt. "Die Statik hat für Probleme gesorgt", bestätigt jetzt Drescher. Es gebe aber eine Lösung. "Es wird teurer, aber im Herbst sollen die Arbeiten starten." In den nächsten sechs Wochen will er den Bauantrag einreichen.

Bei der Planung des Umbaus, räumt der Investor ein, sei man auf unvorhergesehene Schwierigkeiten gestoßen. Hintergrund: Drescher will ein fünfstöckiges Gebäude in das Industriedenkmal bauen. "Ein in Europa einmaliges Projekt", so Drescher. Dazu soll die Hülle des Gaskessels aufgeschnitten werden — was die Statik verschlechtere.

"Man kann das mit einer Cola-Dose vergleichen, die man aufschneidet", erklärt Drescher. "Die Dose lässt sich danach viel einfacher verdrehen, als wenn die Hülle noch komplett ist." Um das beim Gaskessel zu verhindern, sollte die Konstruktion verstärkt werden. Die erste Idee, so Drescher, sei gewesen, "Metallpflaster" auf die 67 Meter hohen Stile, die den Kessel stützen, aufzuschweißen. "Das funktioniert aber, wie eine Prüfung ergab, gar nicht. Die lassen sich gar nicht schweißen", erklärt Drescher. Stattdessen werde man in Abstimmung mit der Denkmalbehörde jetzt die Wände verstärken. So bleibe auch die Statik erhalten.

Der Neubau im Inneren wird gut 20 Meter hoch sein und einen Fitnessclub und Büros, Ausstellungsflächen und ein Café nebst Terrasse beherbergen - nach oben hin bleibt also im Kessel viel Luft. Drescher rechnet mit einer Bauzeit von etwa 18 Monaten.

Alleine 30 Wochen werden für den Neuanstrich des Kessels veranschlagt. Die Farbe steht noch nicht fest. "Dazu führen wir derzeit Gespräche mit dem Denkmalamt", so Drescher, der einen hellen Farbton bevorzugen würde. "Wegen der geringeren Wärmeentwicklung."

Wie viel Drescher genau investiert, darüber will er momentan keine Auskünfte geben. Die Verwaltung sieht das Projekt jedenfalls sehr positiv. "Wir finden das super", erklärt Jochen Braun, Leiter des Ressorts Bauen und Wohnen. Die Stadt beteiligt sich zudem mit 500 000 Euro an dem Vorhaben. Für den Zuschuss gab auch der Rat grünes Licht. "Gut Ding will Weile haben", sieht Heckinghausens Bezirksbürgermeister Christoph Brüssermann (CDU) die Verzögerung locker. "Wir haben so lange gewartet. Da kommt es jetzt auf vier Wochen oder sogar ein Jahr nicht an."

(RP)
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