Wuppertal Die Umbennung war unnötig

Wuppertal · Von der Heydt-Preis: Die Kommission nimmt ihr Votum von 2008 zurück.

Die Kommission "Kultur des Erinnerns" hat jetzt die Umbenennung des Eduard von der Heydt-Preises in "Von der Heydt-Preis" neu bewertet. Nun kommt sie zu dem Schluss, dass die 2008 getroffene Entscheidung auf einem "ungesicherten Vorwurf" beruht habe, nach dem der Elberfelder Bankier und Kunstsammler (1882-1964) mit den Nazis kooperiert habe.

Nicht zuletzt ein zweitägiges Symposium im Historischen Zentrum in Barmen brachte im vergangenen Jahr die Erkenntnis, dass der Bankier Mitläufer, aber nicht Täter gewesen ist. Er sei 1933 zwar in die NSDAP eingetreten, habe 1938 aber auch zu den ganz wenigen gehört, die wieder austraten.

Die Stiftung über fünf Millionen D-Mark von der Heydts für die Stadt Wuppertal und Werke aus dessen Besitz sind Basis der beträchtlichen Sammlung des Kunstmuseums am Turmhof.

Aus der Entscheidung der Kommission leitet sich nicht die Forderung ab, den Preis abermals umzubenennen.

"Ich bin sehr froh, in einem Rechtskreis zu leben, in dem die menschliche Würde und die persönliche Integrität auch nach dem Tod geschützt ist", sagte Kulturdezernent Matthias Nocke (CDU) über das Urteil der Kommission unter der Leitung von Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD), das bei einer Gegenstimme der Linken zustande kam.

Der mit 12 500 Euro dotierte Von der Heydt-Preis ist der bedeutendste Kulturpreis der Stadt. Außerdem gibt es einen Förderpreis, der mit 5000 Euro dotiert ist.

(RP)
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