Wuppertal "Das Land verhält sich chaotisch"

Wuppertal · Peter Jung und Stefan Kühn sind stolz auf die Arbeit der Stadt für Flüchtlinge.

Und dann kam doch wieder alles anders. Knapp 100 der in der vergangenen Woche äußerst kurzfristig angekündigten Flüchtlinge kamen erst zwei Tage später in Vohwinkel an der Yorckstraße an. "Dabei hatten wir alles organisiert und vorbereitet. So etwas bindet Personal. Wenn dann alles anders kommt als angekündigt, dann ist das sehr ärgerlich", sagt Sozialdezernent Stefan Kühn. Dass dennoch alles glattging, erfüllt ihn mit Stolz.

Die Bezirksregierung hatte der Stadt um 10 Uhr mitgeteilt, dass Wuppertal am selben Tag um 18 Uhr 150 Flüchtlinge unterzubringen habe. Sie sollen aller Voraussicht nach drei Wochen bleiben. Grund: Die Flüchtlingsheime des Landes sind überfüllt.

Während die Nachbarschaft um das Flüchtlingsheim an der Yorckstraße die Gäste wohlwollend begrüßte, versuchte eine ultrarechte Partei, mit einem Flugblättchen auf sich aufmerksam zu machen. "In der Nachbarschaft des Heimes wird die Propaganda dieser rechtsradikalen Rattenfänger nicht verfangen", sagt Kühn. Die Verwaltung werde auf die Anwohner zugehen.

Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) ist stolz darauf, wie die Stadt immer wieder auf die Anforderungen reagiert, die das Unterbringen von Flüchtlingen mit sich bringt. Gleichzeitig aber wünscht er sich mehr Geld von Bund und Land für die Unterbringung und schnellere Asylverfahren für Menschen aus den westlichen Balkanländern. Die haben keine Chance auf einen Aufenthalt in Deutschland. "Wir wollen uns um diejenigen kümmern, die an Leib und Leben bedroht sind", sagte Jung. Das Verhalten des Landes in der Asylfrage nennt er "chaotisch.

(ll)
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