Wuppertal Bayer baut ein neues Laborgebäude

Wuppertal · Das Unternehmen investiert eine dreistellige Millionensumme am Standort Aprath und stellt die Weichen für weiteres Wachstum in Wuppertal. Die Mitarbeiter wurden in die Planungen mit einbezogen. Auch der Tierschutz spielt eine Rolle.

 Klaus Jelich, Maria Schürmann, Karl Ziegelbauer, Jörg Möller und Hanno Wild (v.l.) gehen mit einem extra großen Spaten ans Werk.

Klaus Jelich, Maria Schürmann, Karl Ziegelbauer, Jörg Möller und Hanno Wild (v.l.) gehen mit einem extra großen Spaten ans Werk.

Foto: Andreas Fischer

"Wir freuen uns, dass wir jetzt loslegen können", sagte Standortleiter Klaus Jelich. Mit einem sommerlichen kleinen Empfang feierte die Bayer AG den ersten Spatenstich für ein neues Laborgebäude am Standort am Aprather Weg. Mit dieser Investition im dreistelligen Millionenbereich "stellen wir die Weichen für weiteres Wachstum", sagte Jelich.

Er erinnerte an die bisherigen Investitionen Bayers in Wuppertal: "Wir haben in den letzten fünf Jahren mehr als eine Milliarde Euro investiert, mehr als 900 Arbeitsplätze geschaffen." Doch das sei hauptsächlich im Tal geschehen. Nun solle auch der Standort Aprath profitieren. Denn auch dort seien in den vergangenen Jahren 250 neue Mitarbeiter dazu gekommen, weitere 60 aus einem weiteren Standort sollen demnächst hierhin umziehen.

"Pickepackevoll" sei es daher in den bestehenden Laboren, formulierte es Forschungsleiter Hanno Wild. Zudem seien derzeit Mitarbeiter, die zusammenarbeiten, auf verschiedene Gebäude verteilt. "Daher drängt es uns, die Kollegen zusammenzubringen." Ende 2019 soll das siebengeschossige Gebäude mit einer Gesamtlänge von 130 Metern fertig sein. Dann sollen dort 350 Biologen, Biochemiker, Mediziner, Tiermediziner sowie Laboranten arbeiten. Sie werden neue Wirkstoffe testen, sowohl an Zellkulturen als auch an Mäusen und Ratten.

"Die Labore werden nach neuesten technischen Standards eingerichtet, auch der Tierschutz spielt eine wichtige Rolle", betonte Institutsleiter Karl Ziegelbauer. Außerdem seien die Mitarbeiter bei der Planung eingebunden gewesen. Sie hätten zum Beispiel dazu beigetragen, dass es auch Kommunikationsflächen und gemeinsame Schreibräume geben wird, damit die Zusammenarbeit funktioniert. Hanno Wild erklärte, es sei ihnen wichtig, dass das neue Gebäude bei den Mitarbeitern auf Akzeptanz stößt.

Das Gebäude selbst entspreche hinsichtlich der Energietechnik, der Verhinderung von Geräuschbelästigung und dem Brandschutz dem Stand der Technik. Die Planung läuft bereits länger, pünktlich eine Woche vor dem geplanten Spatenstich konnte die Stadt auch die Baugenehmigung erteilen. "Ich habe es plumpsen hören", berichtete zum Vergnügen der übrigen Gäste Bürgermeisterin Maria Schürmann, die nicht weit entfernt wohnt.

Sie vertrat den Oberbürgermeister und erklärte, wie sehr sie sich über die Investition und das damit verbundene Bekenntnis zu Wuppertal freue: "Wer baut, will bleiben." Bayer investiere viel, "das ist für unsere Stadt wichtig". Sie betonte: "Wir brauchen attraktive Arbeitsplätze." Sie drückte ihre Hoffnung aus, dass die enge Verbindung, wie sie sich zum Beispiel im SV Bayer Wuppertal und dem Bayer Orchesterverein zeige, bestehen bleibt.

Klaus Jelich hatte zu Beginn auf die Erfolge hingewiesen, die am Aprather Weg erreicht wurden: So sei das Anti-Thrombosemittel Rivaroxaban dort mitentwickelt und bis zur Marktreife gebracht worden. Dafür erhielten zwei Forscherinnen und ein Forscher des Unternehmens 2009 den Deutschen Innovationspreis aus der Hand des Bundespräsidenten Horst Köhler. 2016 bekam ein weiteres Team aus drei Wissenschaftlern, von denen zwei zu Bayer gehörten, diesen Preis erneut, diesmal von Bundespräsident Joachim Gauck für die Entwicklung des Mittels Riociguat zur Behandlung von Lungenhochdruck. "Wir haben noch eine Reihe wichtiger Produkte in der Pipeline", kündigte Wild an.

(RP)
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