Wuppertal "Aufbruchstimmung ist deutlich spürbar"

Wuppertal · Mit gehörigem Selbstbewusstsein sind Rolf Volmerig und sein Team nach München gefahren. Auf der Expo Real, der Fachmesse für Immobilien und Investitionen präsentiert sich die Wuppertaler Wirtschaftsförderung und stellt die Vorzüge und Möglichkeiten dar, die sich für Investoren am hiesigen Standort bieten.

Dabei können sie auf etliche erfolgreiche Beispiele von Firmenansiedlungen verweisen. Überdies profitiert das Team von einem Imagegewinn, den die Stadt seit einigen Jahren erlebt. Das hat auch die Bergische Industrie- und Handelskammer (IHK) in ihrer aktuellen Konjunkturumfrage festgestellt.

Über diese Entwicklung freut sich Rolf Volmerig - kann die Wirtschaftsförderung doch jetzt das ernten, was sie gesät hat. "Wuppertal ist grundsätzlich im Fokus", sagt er. Das lasse sich zum Beispiel bei den Investoren-Touren feststellen, zu denen die Wirtschaftsförderung jeweils im Frühjahr lädt.

"Früher hatten wir da 30 potenzielle Investoren - heute sind es etwa 150. Die Interessenten kommen aus ganz Deutschland", sagt Volmerig. Mittlerweile spiele die Stadt in "einer Liga, in der wir vor fünf Jahren noch nicht gespielt haben". Wuppertal werde als Standort angesehen, "der solide ist und erhebliches Potenzial" hat. Das betreffe alle Bereiche der Wirtschaft - Gewerbe, Industrie oder Handel.

Auch der Wohnungsbau sei "ein Riesenthema". Als Beispiel verweist Volmerig auf die Krefelder Renaissance Immobilien & Beteiligungen AG, die mehr als 80 Häuser in Wuppertal erworben und rund 4,3 Millionen Euro in Sanierungsarbeiten investiert hat. Renaissance-Gesellschafter Christian Baierl hatte sich persönlich über den Standort kundig gemacht. Er sei "begeistert von der Vielzahl gründerzeitlicher Bauten".

Im Bereich Handel dreht die Stadt zudem mit dem Umbau des Döppersbergs und dem geplanten Bau des FOC das große Rad. Die Neugestaltung des Hauptbahnhofs und des Umfeldes werde von potenziellen Investoren als große Chance begriffen. Und da werde jetzt Geld in die Hand genommen. "Der clevere Investor steigt rechtzeitig ein und wartet nicht, bis die Arbeiten abgeschlossen sind", sagt Volmerig.

Weitere positive Beispiele sind Ikea und die Putsch Group aus Hagen, die beide Ansiedlungen in Nächstebreck planen beziehungsweise bereits bauen. Die Putsch Group, die nach eigenen Angaben zu den weltweit führenden Herstellern von Maschinen für die Zucker-, Gemüse- und Holzindustrie gehört, hatte ihren Umzug unter anderem mit der zentralen Lage Wuppertals und der guten Anbindung an die Autobahnen begründet.

Beim Blick auf den Büromarkt konstatiert der Report, dass die genutzten Flächen in diesem Jahr die Grenze von 50 000 Quadratmetern überschreiten dürften. Derzeit gebe es eine erfreuliche "Aufbruchstimmung" in der Stadt, sagt Volmerig. 2014 sei ein Viertel mehr Bauanträge bei der Stadtverwaltung eingegangen. Auch die weichen Faktoren wie Nordbahntrasse und Junior Uni trügen zur Stärkung des Images bei.

(RP)
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