Wuppertal 60 Wohnwagen werden ein Raub der Flammen

Wuppertal · Der Schaden auf Geschäftsgelände in Ronsdorf soll bei mehr als einer Million Euro liegen. Geschäft soll weiterlaufen.

 Mehrere Reihen Wohnwagen auf dem Geschäftsgelände sind komplett zerstört: Von ihnen sind nur noch einzelne Metallteile übrig geblieben.

Mehrere Reihen Wohnwagen auf dem Geschäftsgelände sind komplett zerstört: Von ihnen sind nur noch einzelne Metallteile übrig geblieben.

Foto: Fischer

Rund 60 Wohnwagen sind in der Nacht zu Sonntag auf dem Gelände des Wohnwagen-Handels "Delgado Freizeit" in Ronsdorf-Linde verbrannt oder beschädigt worden. Der Schaden liegt nach Angaben der Firma bei mehr als einer Million Euro. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen.

Auf einem großen Feld sind die Wohnwagen vollständig zerstört, an den Rändern sind darüber hinaus weitere Fahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen, weil Verkleidung und Fenster durch die Hitze geschmolzen sind. Gebäude waren nach Auskunft der Feuerwehr nicht gefährdet. Die Ursache des Brandes ist nach offiziellen Angaben der Polizei noch unklar - aber "man kann davon ausgehen, dass es Brandstiftung war", so ein Beamter. Zurückgeblieben ist eine schwarze Mondlandschaft, aus der Drähte, Metallteile, mal eine Felge herausragen - nichts höher als 40 Zentimeter. Bizarr wirken die Wagen am Rand des Feldes, an denen zum Beispiel Fensterscheiben wie in einem Dali-Gemälde im Herabrutschen erstarrt sind. Am Sonntagmittag liegt immer noch ein leichter Brandgeruch über dem Gelände.

Immer wieder biegen Autos auf den kleinen Parkplatz neben dem Gelände ein. Die Insassen stehen anschließend schockiert vor dem Zaun. Einige kommen, weil sie fürchten, der eigene Wohnwagen könne betroffen sein. Es ist aber zu hören, dass die Werkstatt und Wagen von Kunden verschont wurden. "Wohnmobile und Kundenfahrzeuge sind nicht betroffen", bestätigte Geschäftsführer Wolfgang Korzak auf Nachfrage: "Es handelt sich hauptsächlich um neue und gebrauchte Wohnwagen."

Am Zaun berichtet Tim Berger, der auf der anderen Seite des Tals wohnt: "Wir sind von dem Knall aufgewacht." Seine Frau erzählt: "Der Himmel war hell erleuchtet. Man konnte sehen, wie es immer mehr wurde." Auch eine riesige schwarze Rauchwolke habe sie trotz des dunklen Nachthimmels gesehen. Jemand anderes weiß, dass die Nachbarn schockiert waren: "Die Flammen waren sehr hoch."

Ein Mann denkt laut: "Da sieht man, was nach einem Feuer von einem Wohnwagen übrigbleibt - nicht viel." So ein Fahrzeug bestehe eben zu einem großen Teil aus brennbarem Material: "Was ist denn da drin? Holz und Kunststoff."

Allgemein herrscht Kopfschütteln über die Zerstörung. "Das muss mutwillig passiert sein", äußert eine Frau. "Anders kann ich mir das nicht erklären." Man weiß von zunehmenden Diebstählen von Wohnwagen, erst kürzlich sollen Wagen von dem Gelände gestohlen worden sein. Wolfgang Korzak bestätigt, dass im Februar drei Wohnwagen gestohlen wurden. Er versichert: "Der Betrieb wird ganz normal weiterlaufen." Kundentermine würden eingehalten. Sobald alles mit der Versicherung und den Herstellern geklärt sei, werde man zusehen, das Wohnwagenkontingent schnellstens wieder aufzufüllen und den Verkauf weiterlaufen zu lassen.

(RP)
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