Remscheid Frank vom Scheidt führt jetzt die Tafel

Remscheid · Das frühere Mitglied der Remscheider Verwaltungsspitze übernimmt mit vier Mitstreitern die Verantwortung. Der Politiker der Grünen will die auf Spenden angewiesene Einrichtung in „ruhiges Fahrwasser“ führen.

Essensausgabe der Tafel.

Essensausgabe der Tafel.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Stabwechsel bei der Remscheider Tafel für Bedürftige. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde am Montagabend Frank vom Scheidt zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der frühere Leiter des Referates für Strategie und Verwaltungssteuerung bei der Stadt Remscheid, der später mehr als acht Jahre als Dezernent beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitete, folgt auf Oliver Witte, der die Tafel vor einigen Jahren in schwieriger Situation übernommen hatte. Zum neuen Vorstandsteam gehören noch Rolf Meyer, Günther Patz, Bettina Stamm und Karl Strock. Der alte Vorstand wurde von den Mitgliedern entlastet. Es gab Dank für die geleistete Arbeit.

Der gebürtige Remscheider Frank vom Scheidt sieht das ehrenamtliche Engagement bei der Tafel als Möglichkeit, seiner Stadt, der er viel verdanke, etwas zurückzugeben. In Zeiten der rot-grünen Kooperation im Rathaus unter Oberbürgermeister Reinhard Ulbrich war das Mitglied der Remscheider Grünen Teil des Verwaltungsvorstandes.

Heute fällt diese Rolle Sozialdezernent Thomas Neuhaus zu. Der hatte seinen Parteifreund vom Scheidt gebeten, den wichtigen Posten zu übernehmen.

Vom Scheidt will zusammen mit seinem Vorstandsteam die Akquise der Spender als ein wichtiges Thema in Angriff nehmen. Wie berichtet, ist die Tafel mit zuletzt im Schnitt 1200 Besuchern im Monat darauf angewiesen, dass sie regelmäßig ausreichende Lebensmittelspenden bekommt, die sie an die Bedürftigen in den Stadtteilen verteilen kann. Die Zahlen seien stabil, sagte vom Scheidt: „Aber wir werden nicht überlaufen.“ Anfang des Jahres machten Nachrichten von Tafeln in Deutschland die Runde, die im Zuge der Flüchtlingskrise wegen zu hoher Nachfrage Aufnahmestopps verhängten.

Zugleich braucht die Tafel für laufende Ausgaben wie Benzin oder Löhne auch finanzielle Mittel. Aktuell verfüge die Tafel über eine Rücklage, so dann man dieses Thema in Ruhe in Angriff nehmen könne, sagte vom Scheidt gestern im Gespräch mit der BM.

Etwas mehr Druck herrscht dagegen beim Thema Geschäftsführung. Man sei am Abend der Versammlung von der Nachricht „überrascht worden“, dass die bisherige Geschäftsführerin Sandra Kubiak nicht mehr weitermachen wird. Sie habe gekündigt. Nun gelte es, baldigen Ersatz zu finden.

  △  Helfer verteilen Lebensmittel an Bedürftige.     ▷  Der neue Vorstand (v.l.n.r.): Rolf Meyer,  Frank vom Scheidt,  Günther Patz,  Bettina Stamm, Karl Strock.

△  Helfer verteilen Lebensmittel an Bedürftige. ▷  Der neue Vorstand (v.l.n.r.): Rolf Meyer, Frank vom Scheidt, Günther Patz, Bettina Stamm, Karl Strock.

Foto: Stadt Remscheid/Neuhaus, Thomas

Das Verhältnis zu den Wohlfahrtsverbänden, die ebenso wie die Stadtverwaltung weiterhin im Tafel-Beirat vertreten sind, soll intensiviert werden. Auch auf die Kirchen will vom Scheidt zugehen. Die Bedeutung der Remscheider Tafel im sozialen Gefüge der Stadt mache einen Schulterschluss notwendig. Ziel sei es, die Remscheider Tafel in ein „ruhiges Fahrwasser“ zu bringen.

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