Remscheid Flott will sich nach oben bohren

Remscheid · Nach der Insolvenz vor zwei Jahren kann das Traditionsunternehmen, das 1854 gegründet wurde, aufatmen. Flott geht es wieder gut. Für noch mehr Umsatz soll nun auch der neu entwickelte Tischbohrer TB 13 plus sorgen.

 Das neue "Glanzstück" von Flott": der TB 13 plus. Damit will das Unternehmen in naher Zukunft auch auf den amerikanischen Markt.

Das neue "Glanzstück" von Flott": der TB 13 plus. Damit will das Unternehmen in naher Zukunft auch auf den amerikanischen Markt.

Foto: moll

Karl Peter Becker wird nicht müde, die Vorzüge eines Flott-Bohrers zu betonen. Sie seien langlebig. Langlebiger als die der Konkurrenz, die man ohnehin schon weit hinter sich gelassen habe. Man sei Marktführer bei den professionellen Tischbohrmaschinen, betont der Gesellschafter und Prokurist an diesem Tag mehrmals.

Es ist ein besonderer Tag für das Traditionsunternehmen, das 1854 gegründet wurde. Nach der Insolvenz vor zwei Jahren kann Flott wieder aufatmen. Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz um 21 Prozent auf 4,5 Millionen Euro.

Für noch mehr Umsatz soll auch der neu entwickelte TB 13 plus sorgen. "Wir hoffen, an der Fünf-Millionen-Euro-Marke zu kratzen", sagt der geschäftsführende Gesellschafter, Jan Peter Arnz. Er und Becker sind Cousins, haben das Unternehmen neu aufgestellt — und erkannt, dass der Bereich Entwicklung ziemlich eingeschlafen war. "Der Vorgänger des TB 13 plus wurde bereits vor 25 Jahren entwickelt", erklärt Arnz.

Man habe sicherlich etwas versäumt. Wäre da nicht die Langlebigkeit. "In vielen Betrieben stehen heute immer noch zum Teil sehr alte Flotts", sagt Becker. An Vertriebsleiter Bernd Schüler liegt es nun, die Industrie von den Vorzügen des neuen Geräts — "das Maßstäbe setzt", unterstreicht Becker — zu überzeugen.

Der TB 13 plus "reflektiere weitestgehend die Wünsche unserer Kunden", erklärt Arnz bei der Vorstellung. Flott hat die "Bedienbarkeit verbessert". Mit diesem Tischbohrer kann im Stehen und Sitzen gearbeitet werden. In puncto Sicherheit ist der TB 13 plus derart konstruiert, das er "absolut kippsicher" ist.

Auch Haare können darin nicht mehr verfangen. Über einen Touchscreen lassen sich Bohrvorgänge individuell planen. Der Energieverbrauch sei sehr niedrig, erklärt Becker. "Das ist einmalig auf dem Markt." Das Gerät schaltet sich nach einer gewissen Zeit automatisch in eine Art Standby-Modus. Am Design und der Ergonomie hat das Bergische Institut für Produktentwicklung und Innovationsmanagement in Solingen gefeilt.

Markteinführung ist Ende September auf der Weltleitmesse EMO. Flott hat sich das Ziel gesetzt, pro Jahr 2500 Stück des TB 13 plus zu verkaufen, hauptsächlich auf dem deutschen Binnenmarkt, in der Schweiz, in Österreich und in den Niederlanden. In naher Zukunft will das Unternehmen seine Innovation auch in Amerika einführen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort