Lebensmittel-Lieferdienst Flink in Remscheid Essen auf Rädern

Remscheid · Auch in Remscheid gibt es mittlerweile eine Filiale des Online-Supermarkts „Flink“. Das Berliner Start-up wurde Ende 2020 gegründet.

 Svenja Luhn arbeitet in Remscheid für den Online-Supermarkt Flink.

Svenja Luhn arbeitet in Remscheid für den Online-Supermarkt Flink.

Foto: Jürgen Moll

Dem einen oder anderen dürften sie schon im Remscheider Stadtgebiet aufgefallen sein: Junge Frauen und Männer mit neonpinken Rucksäcken auf E-Bikes, die flott von A nach B unterwegs sind. Sie sind Teil des „Rider“-Teams von derzeit um die 30 Mitarbeiter, deren Einsätze von Flink-Filialleiter René Krüger koordiniert werden.

Flink, das ist ein Liefer-Supermarkt, dessen Ursprung in Berlin liegt. Dort sind Ende 2020 die ersten Filialen gegründet worden, mittlerweile gibt es deutschlandweit um die 80 Filialen mit etwa 4000 „Ridern“, wie die Mitarbeiter genannt werden. Erst in der vergangenen Woche sind zwei weitere Filialen in Mannheim gegründet worden.

„Hier in Remscheid gibt es uns seit dem 15. September“, sagt Krüger. Er habe sich auf die Stellenausschreibung beworben – und arbeite nun ebenfalls angestellt bei Flink. „Es ist kein Franchise-Modell, ich bin Filialleiter und angestellt bei Flink“, sagt er.

Der Name ist beim Online-Supermarkt Programm: Flink. Denn flink müssen die Fahrradkuriere durchaus sein – das Unternehmen garantiert eine Lieferung innerhalb von zehn Minuten ab Bestellungseingang. Damit das auch in Großstädten möglich sein kann, wird nur in einem Radius von vier Kilometern beliefert. „Lennep und Lüttringhausen sollen eigene Filialen bekommen, da ist man aber noch in der Planung“, sagt Krüger.

Nach etwa zwei Monaten gebe es etwa 50 Bestellungen am Tag. Da das Berliner Start-up mit der Rewe-Gruppe als Lieferanten zusammenarbeitet, könne man in den Flink-Filialen das Rewe-Sortiment anbieten. Beziehungsweise Teile davon. „Wir haben im Moment etwa um die 2000 Artikel – das geht von Getränken über Drogerieartikel, Trockensortiment – etwa Müsli, Chips oder auch Hundefutter – bis zu frischen und ultrafrischen Lebensmitteln“, sagt Krüger. Letzeres seien Kühlwaren wie Bio-Hackfleisch oder Würstchen.

Bio sei zudem ein wichtiges Stichwort, denn zu den Gründungsideen von Flink hätten auch Nachhaltigkeitsaspekte gehört. „Das sieht man nicht nur an den Lebensmitteln im Programm, sondern auch daran, dass unsere Lieferungen mit dem Fahrrad gebracht werden und daran, dass wir mit den Foodsavern zusammenarbeiten – bei uns landet nichts in der Mülltonne“, betont der Filialleiter.

Auch die Arbeitsbedingungen – bei Fahrradkurieren sind sie nicht immer kritikfrei – seien bei Flink gut. „Im Unternehmen ist der Arbeitsschutz wichtig. Jeder Fahrer hat seine eigene Ausstattung, sie haben unbefristete Vollzeitstellen, Überstunden dürfen nicht gemacht werden und wenn gerade nichts zu tun ist, müssen die Mitarbeiter nicht ausstempeln“, zählt Krüger einige Vorteile auf.

Die Besonderheit bei Flink ist nicht nur, dass man innerhalb von zehn Minuten beliefert wird. „Man kann auch nur über die App bestellen, eine telefonische Bestellung gibt es nicht“, sagt Krüger. Sobald die Bestellung über die App getätigt und per PayPal in Echtzeit bezahlt ist, fange für die Flink-Mitarbeiter die Arbeit an. „Ein Kollege bekommt die Einkaufsliste, stellt die Waren zusammen und verpackt sie im Rucksack. Sobald er damit anfängt, zählt die Uhr rückwärts“, sagt Krüger. Sobald der Fahrer losgefahren sei, könne der Kunde über die App beobachten, wo sich seine Lieferung befinde. „Der Mindestbestellwert ist ein Euro, es fallen unabhängig von der Bestellhöhe, 1,80 Euro Liefergebühr an“ sagt Krüger.

Somit könne man sich also durchaus auch nur ein – eisgekühltes – Getränk etwa zum Stadtpark liefern lassen. „Unsere höchste Bestellung lag bei über 200 Euro. Da musste ich dem Kunden allerdings sagen, dass die zehn Minuten nicht eingehalten werden können – wegen der Zeit, die das Einpacken und Zusammen stellen der Bestellung dauert“, sagt Krüger schmunzelnd. Bis 20 Kilogramm Warengewicht fahre ein Fahrer – seien es mehr, seien entsprechend weitere Fahrer im Einsatz. „Der europaweite Rekord bei einer Bestellung liegt übrigens bei über 300 Euro“, sagt der Filialleiter. Europaweit? „Ja, es gibt Flink praktisch überall in Deutschland sowie auch, sehr stark, in den Niederladen, in Österreich und in Frankreich.“

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