Feriensprachkurs in Remscheid „Fit für Deutsch“: Im Alltag gut zurecht kommen

Remscheid · „Guten Tag, ich möchte bitte ein Eis in der Waffel“, sagt Ivan noch recht langsam und hoch konzentriert und schaut Kristin Koch an.

 Kristin Koch hat selbst viel Spaß beim Thema „Eis“.

Kristin Koch hat selbst viel Spaß beim Thema „Eis“.

Foto: Daniele Funke

Die Sprachlernbegleiterin antwortet sehr deutlich: „Welche Sorten möchtest du?“, zeigt auf kleine Bildchen an der Tafel, die zum Beispiel eine Haselnuss, eine Melone oder eine Schokolade zeigen. Daneben steht die jeweilige Sortenbezeichnung. „Ich möchte bitte Erdbeere und Cookies“, erklärt der Zehnjährige und bedankt sich höflich.

Es ist der letzte Tag des zweiwöchigen Feriensprachkurses „Fit in Deutsch“ für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche. In dieser Gruppe sind die Grundschüler. Und sie haben richtig viel gelernt: „Ich kann Zahlen und Farben“, sagt Karolina stolz „und den Wochentagrap“. Stephanie Lukowksi, die zweite Sprachlernbegleiterin, erklärt: „Wir haben die Wochentage in Form eines Rapsongs eingeübt“.

Spielerisches Lernen, darum geht es in den Sprachprogrammen. „Sie sollen nicht das Gefühl haben, dass sie in den Ferien lernen müssen, während die anderen Kinder Spaß und Freizeit haben“, betont Kristin Koch, „wir haben vor Ort immer einige Wörter geübt, die sie dann auch später, etwa beim Ausflug auf den Spielplatz, anwenden konnten“.

Das landesweite Projekt „Fit in Deutsch“ findet seit Jahren auch in Remscheid statt. Die Finanzierung liegt zu 80 Prozent beim Land, die restlichen 20 Prozent übernimmt der ausführende kommunale Träger, in Remscheid ist das der Verein „Die Verlässliche“.

„Wir haben allerdings in diesem Jahr zum ersten Mal eine Gruppe für Grundschüler angeboten, da werden wir künftig schauen, wie wir diesen Bereich noch verbessern können“, sagt Christoph Sykulski vom kommunalen Integrationszentrum. „Wir hatten Kinder dabei, die noch keinerlei schulische Erfahrungen hatten. Die waren von Beginn an viel zu überfordert.“

Die restlichen Kinder aber haben viel gelernt. Und: Sie können sich jetzt selbstständig ein Eis kaufen. „Das haben wir nicht nur so geübt“, verrät Kristin Koch lachend, „wir werden jetzt zum Abschluss einen Ausflug in die Eisdiele machen.“

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