Remscheid Firma soll Parkhaus-Problem lösen

Remscheid · Seit Jahren bekommt die Stadt die Sauberkeit im P&R-Haus am Hauptbahnhof nicht in den Griff. Ein Auftrag an eine externe Firma könnte Besserung bringen. Ziel der Stadt: Vor der Eröffnung des Kinos soll das Problem vom Tisch sein.

 Immer wieder werden Bereiche des Parkhauses am Bahnhof beschmiert. Der Fahrstuhl ist auch regelmäßig Ziel von Vandalismus.

Immer wieder werden Bereiche des Parkhauses am Bahnhof beschmiert. Der Fahrstuhl ist auch regelmäßig Ziel von Vandalismus.

Foto: Guido Radtke

Seit Jahren bekommt die Stadt die Sauberkeit im P&R-Haus am Hauptbahnhof nicht in den Griff. Ein Auftrag an eine externe Firma könnte Besserung bringen. Ziel der Stadt: Vor der Eröffnung des Kinos soll das Problem vom Tisch sein.

Diese Vorstellung schreckt alle, die sich über Jahre für die Ansiedlung eines Kinos in Remscheid eingesetzt haben: Besucher des neuen Multiplex-Kinos am Hauptbahnhof steuern erstmalig das Parkhaus auf der anderen Seite der Gleise an, finden dort ein mit Graffiti besprühtes, nach menschlichen Ausscheidungen riechendes Gebäude vor - und kommen nach einem einmaligen Kinobesuch nie wieder.

Remscheid: Firma soll Parkhaus-Problem lösen
Foto: Radtke Guido

Damit genau das nicht passiert, überlegt die Stadt nun, ein "Leistungspaket" bei einer externen Firma einzukaufen. Diese soll sich nicht nur darum kümmern, dass das Parkhaus, das tagsüber auch von Pendlern genutzt wird, die hier das Auto stehenlassen und in die S-Bahnlinie 7 umsteigen, endlich dauerhaft sauber bleibt, sondern auch durch "kontrollorientierte menschliche Präsenz" für eine soziale Kontrolle des ansonsten sich selbst überlassenen Gebäudes sorgen.

Mehrkosten von 30.000 bis 40.000 Euro könnten dadurch entstehen, heißt es einem Papier der Stadt, das seine Premiere in der Bezirksvertretung (BV) Alt-Remscheid hatte. Dort stellte die Stadt noch eine weitere Variante vor, die allerdings deutlich mehr Fragen aufwirft. Die Ansiedlung einer Autovermietungsfirma würde zwar mehr Besucherfrequenz beinhalten, führt aber auch zu hohen Kosten.

 Immer wieder werden Bereiche des Parkhauses am Bahnhof beschmiert. Der Fahrstuhl ist auch regelmäßig Ziel von Vandalismus. Gleich gegenüber (kleines Bild in der Mitte) entsteht der Kino-Neubau, den die Firma Cinestar betreiben wird.

Immer wieder werden Bereiche des Parkhauses am Bahnhof beschmiert. Der Fahrstuhl ist auch regelmäßig Ziel von Vandalismus. Gleich gegenüber (kleines Bild in der Mitte) entsteht der Kino-Neubau, den die Firma Cinestar betreiben wird.

Foto: Radtke Guido

Wie mehrfach berichtet, hat die Stadt beim Bau des Parkhauses vor rund zehn Jahren auf die Verlegung von Strom- und Wasseranschlüssen verzichtet. Auch einen Anschluss an die Entwässerung gibt es nicht. Das führt zu der absurden Situation, dass die von der Stadt beauftragte Reinigungsfirma ihr Wasser zur Arbeit mitbringen und auch wieder entsorgen muss. Mit einem Mieter wäre das nicht mehr möglich. Die Anschlüsse müssten her. Weil dann zudem mit öffentlichen Geldern geförderte Parkplätze wegfallen würden, könnte diese Variante für die Stadt sehr teuer werden.

Remscheid: Firma soll Parkhaus-Problem lösen
Foto: Radtke Guido

Baudezernent Peter Heinze schlägt der Politik darum die erste Lösung vor. Einen Anbieter für das Leistungspaket hat man bereits. Der hat seinen Standort ganz in der Nähe des Objekts. Die Idee: In einer zwölfmonatigen Pilotphase könnte man erst einmal testen, ob die erhofften Erfolge auch tatsächlich eintreten.

Für Bezirksbürgermeister Otto Mähler (SPD) sind bei beiden Modellen noch viele Fragen offen, zu oft sei in dem Papier von noch nicht ermittelten Kosten die Rede. Grundsätzlich findet er aber die kleine Variante mit einer externen Bewirtschaftung pragmatischer. Sein Appell: Die Stadt solle nun "in kleinen Schritten" nach einer praktikablen Lösung suchen - und aufs Tempo drücken. Denn die Kino-Eröffnung rücke näher. Seine Sorge ist, dass das Papier der Verwaltung am Ende wieder in der Schublade verschwindet und das Parkhaus weiter dreckig bleibt.

(hr)
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