Remscheid Faszinierende weiße Schäferhunde

Remscheid · Beim Bergischen Polizeihundeverein trafen sich die Besitzer von Weißen Schweizer Schäferhunden mit ihren Tieren.

 Jennes Nyari präsentiert stolz ihre Hunde: Welpe Aminah (l.) ist gerade zwei Monate alt, die anderen drei sind Vater, Mutter und Tante.

Jennes Nyari präsentiert stolz ihre Hunde: Welpe Aminah (l.) ist gerade zwei Monate alt, die anderen drei sind Vater, Mutter und Tante.

Foto: Dörner, Hans (hdo)

Max darf beim Wettbewerb auf dem Gelände des Bergischen Polizeihundevereins im Morsbachtal nicht mitmachen. Max ist ein wunderbarer Schäferhund — aber er ist schwarz. Der Wettbewerb ist nur für weiße Schäferhunde. Der Bundesverband für Weiße Schweizer Schäferhunde (BVWS) hat diese Veranstaltung ausgeschrieben, und aus ganz Europa sind Besitzer und Züchter gekommen. "Die sehen ja alle gleich aus", sagt ein Besucher.

Eingeweihte wissen, dass das natürlich nicht stimmt. "Man unterscheidet zwischen Langstockhaar und Stockhaar", erklärt Nadine Dignas, die selbst vier weiße Schäferhunde besitzt. Es gibt also langhaarige und kurzhaarige Hunde. Ihr Mann Olaf ist der Vorsitzende der Landesgruppe NRW und fügt hinzu: "Außerdem hat jeder Hund ein eigenes, einmaliges Gesicht." Die beiden sind begeistert von dieser speziellen Rasse. "Alle positiven Eigenschaften des Schäferhundes sind bei den Weißen vorhanden", sagen die Dignas'. "Sie sind lernbegierig, sind tolle Familienhunde und haben eine ruhige Art." Die sonst so verbreiteten Rücken- und Hüftprobleme kommen bei dieser Schäferhundrasse selten vor. "Die brauchen Erziehung, aber nicht die harte Hand und nicht die harten Kommandos wie beim normalen Schäferhund", sagt Dignas.

Ganz genau nimmt es der holländische Schiedsrichter Jan Ebels. Die verschiedenen Altersklassen werden auf der Wiese vorgeführt und von der Jury beurteilt. Ist der Hund gut gebaut? Bewegt er sich richtig? Wie ist die Körperhaltung? Alle Punkte werden genau dokumentiert. Ebels nimmt jeden Kandidaten genau unter die Lupe und prüft durch Abtasten den Körperbau. Später folgt dann noch ein Verhaltens- und ein Wesenstest. Jede Menge Pokale für ganz viele Kategorien warten auf die stolzen Gewinner. Neben dem Clubhaus ist ein mobiles Photostudio aufgebaut. Dort ist sicher besonders nett die Variante "weißer Hund vor weißem Hintergrund". Aber die gutmütigen Tiere machen auch diesen Spaß mit und gehorchen den Anweisungen "sitz" und "bleib".

Es ist ein großes Familientreffen rund um den Weißen Schäferhund. Zelte und Wohnwagen sind aufgebaut, und es ist trotz der vielen Hunde recht ruhig und friedlich. In vielen Ländern wurde diese Rasse nicht anerkannt, teilweise als Fehlfarbe angesehen. Die Schweiz hat sich um die Anerkennung als Rasse besonders verdient gemacht. Erst im Jahr 2011 folgte die internationale Anerkennung dieser Hunderasse.

Dann gibt es doch noch ein wenig Stress. Wolfgang Lompe ist Ausstellungsleiter und stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Gerade hat er einen Besitzer ertappt, der mit weißem Puder versucht, seinen Hund noch etwas schöner zu machen. "Das geht gar nicht", sagt Lompe. "Die Tiere sollen natürlich gezeigt werden, und nicht geschminkt." Strenge Regeln bei den Schäferhundfreunden.

(RP)
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