Remscheid Faiveley — der Umzug beginnt

Remscheid · Heute und morgen wird ein Großteil der Büroarbeitsplätze an den neuen Standort nach Witten verlagert. Anfang 2008 sind dann die Maschinen dran. Betroffen sind rund 244 Mitarbeiter.

Gelbe Aufkleber mit Zahlenkombinationen zieren zahlreiche Schränke, Regale und Tische im Bürotrakt der Firma Faiveley. Anhand dieser Beschriftungen kann die Spedition ablesen, wo die Möbel in Zukunft stehen sollen. Die Faiveley Transport Remscheid GmbH zieht um. Geht alles glatt, dann wird ein Großteil der Büro-Arbeitsplätze heute und morgen an den neuen Standort nach Witten verlagert.

"Freitagmittag werden die Mitarbeiter dann nach Hause entlassen und die Rechner geordnet heruntergefahren", erläutert Prokurist Wolfgang Berndes. Ein Mitarbeiter aus jeder Abteilung werde den Umzug begleiten und überwachen, damit in Remscheid nichts vergessen wird. Und in Witten gebe es so genannte Umzugskoordinatoren, "damit alles zügig über die Bühne geht."

Ende eines Stücks Geschichte

Mit dem Umzug von Faiveley ins Ruhrgebiet geht ein Stück Remscheider Industriegeschichte zu Ende. Die deutsche Faiveley Transport Remscheid GmbH hat ihre Wurzeln in der BSI (Bergische Stahlindustrie). Sie war zwischenzeitlich von SAB Wabco übernommen worden und ist nun Tochter eines französischen Mutterkonzerns. Das Unternehmen existiert seit 1854 und stellt Brems- sowie Kupplungssysteme für Schienenfahrzeuge her. Vom Umzug sind rund 244 Mitarbeiter betroffen. 64 Stellen fallen weg.

"Natürlich wird es besser in Witten, das erhoffen wir uns", sagt Wolfgang Berndes. Der Weg zwischen den einzelnen Abteilungen werde kürzer sein. Am jetzigen Standort erstreckt sich das Werk auf mehrere Ebenen und Gebäude, "hier verteilen wir uns ja auf drei Etagen", erläutert Berndes. Viele Mitarbeiter müssten allerdings ab Januar 50 Kilometer weiter zur Arbeit fahren, "die sehen das vielleicht anders", gibt Berndes zu. Allerdings: "Nur wenn man flexibel ist, kann man dem Konkurrenzdruck standhalten."

Dem Prokuristen ist bewusst, dass bei einem so großen Umzug eine Menge schief gehen kann, weit mehr noch, wenn es sich um ein komplettes Unternehmen handelt. "Hier hilft nur, Augen und Ohren offen zu halten um bei Bedarf schnell handeln zu können." Nach den Büroarbeitsplätzen, die noch in diesem Jahr umziehen, werden von Januar bis März kommenden Jahres die Maschinen folgen.

Dass die Weihnachtsfeiertage und Silvester dazwischen liegen, kommt Berndes sogar gelegen: "Nach dem Umzug haben sich die Mitarbeiter Urlaub genommen. Bis zum 28. Dezember hoffen wir, so weit alles aufgebaut zu haben, dass wir auch wieder erreichbar sind." Der Betrieb am neuen Standort soll am 2. Januar beginnen.

Bisherige Berichterstattung unter www.rp-online.de/remscheid

(RP)
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