Remscheid Es gibt Hoffnung für Arnz Flott

Remscheid · Für den insolventen Bohrmaschinen-Hersteller Arnz Flott besteht Hoffnung. Es gibt offenbar mehrere Interessenten, die mit dem Gedanken spielen, den Betrieb zu übernehmen. Das wäre ein gutes Signal für die 25 Mitarbeiter, denen bislang noch nicht gekündigt wurde.

Allerdings ist eine endgültige Lösung noch nicht gefunden: Auf einer für gestern einberufenen Pressekonferenz, bei der eigentlich ein Fortführungskonzept vorgestellt werden sollte, konnten die Beteiligten noch keine Erfolge vermelden. Es gebe mehrere konkrete Konzepte, die noch mit den Banken und Gläubigern abgestimmt werden müssen, hieß es. Angestrebt ist eine Übertragung des Unternehmens, an einen Einzelverkauf sei nicht gedacht.

Arnz Flott ist ein Traditionsunternehmen. Es wurde 1854 gegründet. Spezialisiert hat es sich auf elektrische Standbohrmaschinen, die in Werkstätten genutzt werden. Schon einmal gingen die Geschäfte schlecht: 2007 konnte eine drohende Insolvenz gerade noch abgewendet werden. Damals ging der jetzige Geschäftsführer Jürgen Kullmann als Sanierer an Bord. Er schaffte im Jahre 2008 die Kehrtwende, den so genannten "Turnaround". Die 60 Mitarbeiter erwirtschafteten damals einen Umsatz von acht Millionen Euro, das Ergebnis stieg um 600 000 Euro. Gute Voraussetzungen für einen Start ins nächste Jahr.

Doch der lief wider Erwarten schlecht. Der Umsatz brach Anfang dieses Jahres um mehr als 50 Prozent ein. Zu viel für ein Unternehmen, das gerade auf dem Weg der Gesundung war und keine ausreichenden Reserven vorweisen konnte. Der Hälfte der Belegschaft wurde gekündigt, die Produktion aufgegeben. Doch auch dieses Rettungs-Programm fruchtete nicht. Aufgrund von Liquiditätsproblemen meldete Arnz Flott Mitte März Insolvenz an. Das Verfahren wurde Anfang dieses Monats eröffnet.

Lieferanten und Kunden halten dem Betrieb dennoch die Treue und schalten Aufträge. Produktion, Verkauf, Marketing und Service laufen uneingeschränkt weiter.

(RP)
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