Remscheid Erste Zusage an Hilfsgeldern für Haus Cleff

Remscheid · Der Landschaftsverband will 200 000 Euro geben. Kein Platz mehr für Hasenclever und Arntz.

 Zwei Werke Johann Peter Hasenclevers im inzwischen geschlossenen Haus Cleff zeigen Porträts von Johann Justus Scharff, Kaufmann und Stadtrat aus Ronsdorf und Gertraude Scharff, geb. Halbach.

Zwei Werke Johann Peter Hasenclevers im inzwischen geschlossenen Haus Cleff zeigen Porträts von Johann Justus Scharff, Kaufmann und Stadtrat aus Ronsdorf und Gertraude Scharff, geb. Halbach.

Foto: Jürgen Moll

Mit 200 000 Euro will der Landschaftsverband Rheinland die Stadt bei der Sanierung des Hauses Cleff unterstützen. Das Geld darf für die Wiederherstellung der unteren Etage genutzt werden. Das berichtete Kulturdezernent Christian Henkelmann im Kulturausschuss. Die Zusage des LVR wertete Henkelmann als ein hoffnungsvolles Zeichen, dass mit dieser Anschubfinanzierung auch andere Geldgeber ermutigt werden, in das marode und denkmalgeschützte Haus zu investieren.

Nach ersten Schätzungen muss die Stadt knapp drei Millionen Euro aufwenden, um die Substanz des Gebäudes zu sanieren. Für die nächsten beiden Jahre stehen 600 000 Euro in den Haushaltsplan. In den drei Millionen Euro sind aber keine Kosten für die Einrichtung des Haus Cleff als Museum enthalten. Ob das Geld ausreicht, um die Gebäudesubstanz zu erhalten, stellt sich endgültig erst wohl im Oktober heraus. Dann legen die Statiker ein Gutachten vor, das Auskunft gibt über den Zustand der ersten Etage.

In der Kulturausschuss-Sitzung zog Henkelmann den Vergleich mit dem Ausbau des Deutschen Röntgen-Museums. Erst nach und nach seien bei diesem Projekt Geldgeber überzeugt worden. Seit zwölf Jahren werde in Lennep Stück für Stück gebaut.

Während beim Röntgen-Museum die Museumsvertreter Inhalte präsentieren konnten, für die sie ein Haus bauen wollten, können die Anhänger des Hauses Cleff (nur) ein Gebäude vorweisen, dass aber (noch) keinen Inhalt hat.

Der von Henkelmann vorgelegte erste Entwurf des Grobkonzeptes "Bergisches Handelsmuseum Haus Cleff" stieß bei einigen Ausschussmitgliedern auf Skepsis. Vor allem Beatrice Schlieper (Grüne) kritisierte, dass keine Antworten auf die Fragen vorliegen, was mit den beiden Gemäldesammlungen von Gerd Arntz und Hasenclever passieren soll. Auch zu den Fragen der Barrierefreiheit gebe es keine Ausführungen. Volker Leitzbach (SPD) fragte, mit welchem personellen Aufwand später die Remscheider Geschichte lebendig erzählt werden könne.

Nach Auskunft von Henkelmann gibt es künftig keine Möglichkeit mehr, die beiden Kunstsammlungen in Hasten zu zeigen. "Wir überlegen, ob wir die Werke als Leihgabe in andere Museen geben", sagte Henkelmann. Kritik an mangelnder inhaltlicher Präzision wies Henkelmann zurück: "Ich bin doch nicht naiv. Bei einem ersten Aufschlag kann man doch keine Lösungen für die Ewigkeit erwarten."

Unmut herrschte im Kulturausschuss darüber, dass die Nachfolge von Museumsdirektor Dr. Urs Diederichs immer noch nicht geregelt sei. Vor einem halben Jahr ging Diederichs in Pension. Die neue Leitung werde dringend gebraucht, um die Konzeption des Hauses Cleff mit zu gestalten. Henkelmann vertröstete den Ausschuss: "So schnell wie möglich."

(RP)
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