Remscheid Eisernstein - Fläche soll ohne Brandruine gut vermarktet werden

Remscheid · Der Schulstandort wird aufgegeben. Der Abrissantrag ist in Vorbereitung.

 So sah die Grundschule Eisernstein kurz nach dem Brand aus. Sie soll abgerissen werden, um womöglich Wohnhäusern Platz zu machen.

So sah die Grundschule Eisernstein kurz nach dem Brand aus. Sie soll abgerissen werden, um womöglich Wohnhäusern Platz zu machen.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Inmitten Lüttringhausens wird bald ein attraktives Grundstück vermarktet: die Fläche, auf der die Brandruine der Grundschule Eisernstein steht. In der Verwaltungsspitze wird derzeit darüber diskutiert, was an dieser Stelle neu entstehen könnte. In der Nachbarschaft stehen Einfamilienhäuser, gegenüber ist der Nahversorgungsschwerpunkt am Schützenplatz. Kitas und Schulen sind fußläufig zu erreichen.

Fest steht: Nach Beschluss des Stadtrates soll der Schulstandort aufgegeben werden. "Wir als Stadt haben die Maßgabe, eine möglichst wirtschaftliche Lösung zu finden", sagt Thomas Judt, Leiter des städtischen Gebäudemanagements. Er erinnert damit an den Zwang einer Einnahmeverbesserung, unter dem Remscheid als schuldenreiche Kommune steht. Rund 8000 Quadratmeter umfasst das alte Schulgrundstück. Der Bodenrichtwert liegt bei rund einer Million Euro. Baugrundstücke für Einfamilienhäuser kosten in Remscheid um die 200 Euro pro Quadratmeter.

Im August vergangenen Jahres hatte ein Brand das Schulgebäude stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Grundschule konnte ins Schulzentrum Klausen einziehen, wo die Kinder seither unterrichtet werden. Die Politik beschloss, die Räume kindgerecht aus- und umzubauen, nachdem Schulleitung, Lehrer und Eltern sich mit dieser Dauerlösung einverstanden erklärt hatten. "Aus einer Katastrophe hat sich etwas entwickelt, was zukunftsweisend ist", sagt Schuldezernent Mast-Weisz zu der ungewöhnlichen Kombination Gymnasium, Grund- und Hauptschule unter einem Dach. Über Ideen einer Vermarktung des alten Geländes äußert er sich nicht.

Während im Schulzentrum Umbauten laufen werden, soll der alte Standort freigeräumt werden. "Wir bereiten den Abbruchantrag vor", berichtet Judt. Gleichzeitig laufe die Ausschreibung. Rund 340 000 Euro werden an Abrisskosten veranschlagt. Die Versicherung zahlt 645 000 Euro, wenn die Schule nicht wieder aufgebaut wird.

Planungsrechtlich ist die Fläche mit der Sondernutzung "Schule" ausgewiesen. Sie müsste demnach entwidmet werden. Ein neuer Bebauungsplan würde dann regeln, was auf dem Grundstück gebaut werden kann und wie die Zufahrt geregelt wird. Wohnbau und gewerbliche Nutzung sind nach Angaben der Stadt denkbar.

In einem BM-Interview hatte Lüttringhausens Bezirksbürgermeister Jürgen Heuser eine andere Idee geäußert. Er wies darauf hin, dass die Freiwillige Feuerwehr Lüttringhausen dringend eine neue Wache benötigt. Neue Fahrzeuge passen nicht mehr in die alten Hallen an der Richard-Koenigs-Straße. An dem nur wenige hundert Meter entfernten Schulstandort sehe er eine Alternative. Ein Teilstück solle für die Feuerwehr reserviert werden.

(RP)
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