Ansichtssache Eine Rede zur Lage der Seestadt auf dem Berge

Remscheid · Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz spricht ausführlich im Rat. Es klingt, als ob er seinen Job auch über 2020 hinaus noch machen möchte.

Eine Rede zur Lage der Seestadt auf dem Berge
Foto: grafik

Die Titelseite der Bergischen Morgenpost vom gestrigen Freitag dürfte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) gefallen haben. Sie enthielt nur gute Nachrichten. Die Dauerbaustelle Trecknase wird früher fertig als geplant und die Stadt peilt auch für die beiden kommenden Jahre ein positives Haushaltsergebnis an. Höhepunkt ist allerdings die Nachricht, dass Remscheid zum Hochschulstandort werden soll. Die Rheinische Fachhochschule Köln will in den kommenden Jahren am Honsberg einen Campus aufbauen und hier passgenaue Studien-Angebote für die heimische Wirtschaft anbieten. Dass dies im leerstehenden Gebäude der Grundschule Honsberg geschehen soll, ist das Sahnehäubchen auf diesem Plan. Das Schicksal dieses Stadtteils liegt der SPD besonders am Herzen.

Da traf es sich gut, dass an diesem Tag auch eine Ratssitzung stattfand, in der der Haushalt eingebracht wurde. Dies ist eigentlich die Stunde des Kämmerers, aber Mast-Weisz nutzte die Gunst der Stunde zu einer Art Regierungserklärung, in der er in einem 22-minütigen Rundumschlag viele der Themen ansprach, die seit Monaten, teilweise seit Jahren die politische Diskussion bestimmen. Der OB zeichnete das Bild einer sicheren, attraktiven Stadt im Wandel mit neuem Selbstbewusstsein, die sich im Aufbruch befindet. Als Beispiel nannte er das neue Kino, natürlich auch die Hochschulpläne. Dass es auch Probleme gibt, etwa mit der schleppenden Entwicklung der Alleestraße, verhehlte er nicht. Er bat um Geduld: „Wir bleiben dran.“

Beim im Stau stehenden Millionen-Projekt DOC blieb der OB unkonkret. Den Schwarzen Peter schob er erneut den Wuppertalern zu, die Remscheid „jeden erdenklichen Knüppel“ zwischen die Beine werfen würden. Mittendrin gab es immer wieder Lob und Dank; für alle seine vier Dezernenten, für Vereine und Stadtteilinitiativen.

Die Botschaft zwischen den Zeilen war deutlich: So redet keiner, der an einen baldigen Abschied aus dem Rathaus denkt. Es sieht derzeit alles danach aus, dass Burkhard Mast-Weisz auch für die nächste OB-Wahl im Jahr 2020 antreten wird. Es gilt Dinge zu Ende zu bringen, die er auf den Weg gebracht hat. Dass auch seine Frau Bärbel der Rede lauschte, kann als Indiz dafür gelten. Die kommt immer zu den wichtigen Terminen nach Remscheid.

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