BM-AKTION WUNSCHZETTEL Eine ganz besondere Weihnachtsfreude

BM-AKTION WUNSCHZETTEL · Strahlende Gesichter, Tränen der Überwältigung und Staunen: Große Freude herrschte gestern bei Bewohnern der Stockder Stiftung und Haus Lennep. Viele BM-Leser hatten Geschenke für sie gespendet, weil den älteren Menschen selbst für Kleinigkeiten wie Schokolade oder Duschgel das Geld fehlt.

 Kindergarten-Kinder helfenWeihnachten im Altenheim.

Kindergarten-Kinder helfenWeihnachten im Altenheim.

Foto: Nico Hertgen

Frau Schulz kann ihre Rührung nicht verbergen. Dicke Tränen kullern ihr über die Wangen, als die kleine Emilia ihr ein Päckchen überreicht. "Für mich? War ich denn auch brav?", fragt die Seniorin und streicht dem dunkelhaarigen Mädchen sanft über den Kopf.

Im Alten- und Pflegeheim Haus Lennep kam gestern schon das Christkind. Ein Gabentisch, voll mit nett verpackten Geschenken, stand in einer Ecke der hauseigenen Cafeteria, und die alten Menschen saßen erwartungsvoll an ihren Tischen. Als Weihnachtsengel kamen die Kinder des Kinderhauses St. Bonaventura vorbei, um den teils hochbetagten Menschen ihr persönliches Päckchen zu überreichen und sie zudem mit einem munteren Krippenspiel zu erfreuen.

Nico überbrachte Frau Mond eine neue Pflegecreme und ein Duschgel, Letizia ging mit einem Paket zu Herrn Busch. "Frohe Weihnachten", sagten die Vier- bis Fünfjährigen artig, und bei den alten Herrschaften glänzten die Augen.

Wie im Vorjahr war die von der Barmer und der Bergischen Morgenpost angestoßene Spendenaktion für bedürftige Bewohner von Haus Lennep und der Stockder Stiftung ein Riesenerfolg. Es wurden mehr Geschenke abgegeben, als zuvor Wünsche in der BM veröffentlicht wurden. So konnte der Kreis der Beschenkten noch um einige Heimbewohner erweitert werden. "Von dieser Großzügigkeit sind wir überwältigt", freute sich Sozialpädagogin Annette Mores, die mit ihrer Kollegin Anke Plath vom Sozialen Dienst der Stockder Stiftung die Wunschlisten mit Bewohnern beider Häuser zusammengestellt hatte.

Menschen, die sich von ihrem kleinen Taschengeld keinen besonderen Wunsch erfüllen können oder Senioren, die kein Angehöriger mehr besucht, sollte mit den gespendeten Gaben eine Weihnachtsfreude beschert werden.

Zwei Herren hatten sich einen Kasten Bier gewünscht und erhielten eine Zusammenstellung mit den verschiedensten Sorten. Immer wieder nahmen sie die Flaschen aus dem Kasten und studierten aufmerksam die Etiketten. Doch möchten sie sich die Freude einteilen. "Damit komme ich aus bis weit ins neue Jahr", sagte einer der Männer zufrieden. Andere Bewohner waren sehr zurückhaltend, wenn es darum ging, das Geschenk auszupacken. Da mussten die Mitarbeiterinnen ein bisschen Mut machen. "Sollen wir mal gucken, was drin ist?", fragte Annette Mores einen Bewohner im Rollstuhl. Zum Vorschein kam ein warmer, ordentlich zusammengelegter Pulli, in den der Spender noch ein Päckchen Zigaretten versteckt hat. Sprachloses Staunen beim Beschenkten.

Auch Bruno Jeschke, der im Heimbeirat ist, hat aufgrund der großen Spendenbereitschaft in diesem Jahr etwas bekommen. Einen guten Tropfen und einen Rasierer packt er aus. "Das ist eine schöne Sache. Und nur gute Dinge sind dabei. Da kann man sich wirklich drüber freuen", meint der ältere Herr und strahlt über das ganze Gesicht.

(RP)
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