Remscheid Eine Frau soll an die SPD-Spitze

Remscheid · Eine Frau soll die Remscheider SPD in die Zukunft führen. Einstimmig hat der Vorstand der Sozialdemokraten in dieser Woche die 36-jährige Gewerkschaftssekretärin Christine Krupp für diese Aufgabe nominiert.

 Christine Krupp stellt sich der Vollversammlung zur Wahl.

Christine Krupp stellt sich der Vollversammlung zur Wahl.

Foto: Wunsch

Wiertz führt die Partei seit sieben Jahren. Als nach der vergangenen Kommunalwahl mehrere Ratsfraktionen die Einstellung einer Rechtsdezernentin (Barbara Reul-Nocke) verabredeten, machte das auch den Weg frei für die Wahl von Sven Wiertz zum Kämmerer der Stadt, da dieses Amt bis dahin immer mit der Qualifikation zum Richteramt gekoppelt war. Wiertz war 2004 aus der SPD-Geschäftsstelle an der Elberfelder Straße nach dem Wahlsieg von Beate Wilding als persönlicher Referent der Oberbürgermeisterin ins Rathaus gewechselt Als er nach der Wahl in den Verwaltungsvorstand der Seestadt auf dem Berge 2014 den Parteivorsitz nicht niederlegte, hatte es Kritik an dieser Doppelfunktion gegeben. Eine Übergabe des Parteivorsitzes war früher geplant, scheiterte aber, weil der designierte Nachfolger erkrankte.

Christine Krupp ist ein relativ neues Gesicht in der Remscheider SPD. Die Gewerkschaftssekretärin wurde zwar in Remscheid geboren, ging aber zum Studium nach Frankfurt und arbeitete später im Bildungsbereich der Gewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) in Niedersachsen. 2013 kehrte sie aus familiären Gründen in ihre Heimatstadt zurück. Da die SPD zu diesem Zeitpunkt einen Verjüngungsprozess einleitete, weil ältere Mandatsträger kürzer treten wollten, wurde Christine Krupp gleich in die Verantwortung genommen. Sie kandidierte erfolgreich für den Rat und wurde in die Riege der Stellvertreter des Parteivorsitzenden gewählt. Der fragte sie nun, ob sie seine Nachfolge antreten wolle.

 Sven Wiertz legt sein Amt nach sieben Jahren nieder.

Sven Wiertz legt sein Amt nach sieben Jahren nieder.

Foto: Jumo (Archiv)

"Wahlkampf" antwortete sie gestern auf die Frage nach den jetzt unmittelbar anstehenden Aufgaben. Nach dem auch in Remscheid für die SPD enttäuschenden Ergebnis der Landtagswahl gilt es, die Parteimitglieder für die Bundestagswahl zu motivieren. Den dies bedeutet wieder jede Menge Arbeit.

"Personalentwicklung im Ehrenamt" nennt Christine Krupp ihr bevorzugtes Thema. Dafür findet sie viel Potenzial vor. Die Euphorie nach der Nominierung von Martin Schulz als neuem Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten hat auch der Remscheider SPD Anfang des Jahres neue Mitglieder beschert. "Es sind viele junge Leute dabei, aber auch mittelalte", sagt Christine Krupp. Mit Ihnen zu arbeiten, darauf freue sie sich.

In den kommenden Wochen wird sich Christine Krupp den Ortsvereinen und Arbeitsgemeinschaften der SPD vorstellen. Dabei will sie die Basis auch auf die Wahl im Herbst einschwören.

Sven Wiertz wird dem Vorstand der Remscheider SPD als beratendes Mitglied erhalten bleiben. Er bleibt zudem Vorstandsmitglied der SPD-Region Niederrhein .

(hr)
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