Remscheid Einbrecher wüten im Bäumer-Gymnasium

Remscheid · Diebe brechen in der Nacht 15 Türen im Erdgeschoss und im Keller auf. 700 Schüler bekommen spontan schulfrei.

 Der stellvertretenden Schulleiter Friedhelm Schrandt steht im Lehrerzimmer des Gymnasiums. Hier durchwühlten die Einbrecher die Fächer der Lehrkräfte und warfenden Inhalt auf den Boden.

Der stellvertretenden Schulleiter Friedhelm Schrandt steht im Lehrerzimmer des Gymnasiums. Hier durchwühlten die Einbrecher die Fächer der Lehrkräfte und warfenden Inhalt auf den Boden.

Foto: Nico Hertgen

Unbekannte Täter haben in der Nacht auf Dienstag im Gertrud-Bäumer-Gymnasium an der Hindenburgstraße massive Schäden angerichtet. Im Keller und im Erdgeschoss wurde insgesamt 15 Türen zu Klassen- und Verwaltungsräumen eingetreten und dabei so stark beschädigt, dass diese ausgewechselt werden müssen.

Auch im Lehrerzimmer bot sich am Morgen ein Bild der Verwüstung. Die Eindringlinge rissen bei ihrer Suche nach Wertgegenständen die Unterlagen aus den Fächern der Lehrer und warfen sie auf den Boden. Als sie ihr Werk der Zerstörung verrichtet hatten, nahmen die Täter Laptops und Beamer als Beute und verließen die Schule. Wie die Polizei berichtet, brachen die Täter auch in ein städtisches Verwaltungsgebäude ein. Dort schlugen sie ein Fenster ein und traten im Inneren eine Bürotüre auf. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde dort jedoch nichts gestohlen.

Für die 700 GBG-Schüler bedeutete der Einbruch einen unerwarteten freien Tag. Weil die Spurensicherung der Polizei mit ihrer Arbeit zum Schulbeginn noch nicht fertig war, entschied die Schulleitung, die Schüler am Morgen wieder nach Hause zu schicken. "Wir können 700 Schüler nicht auf unbestimmte Zeit auf dem Schulhof lassen", sagte der stellvertretende Schulleiter Friedhelm Schrandt der BM.

Wie hoch der entstandene Schaden ist, sei noch nicht klar, sagte Schrandt. Weil die Polizei außen am Gebäude keine Einbruchsspuren fand, geht man bislang davon aus, dass die Täter den Elternabend am Montag nutzten, um unbemerkt in die Schule zu gelangen. Sie ließen sich dann einschließen und starteten ihren Beutezug erst, als der Hausmeister die Schule gegen 22 Uhr abgeschlossen hatte. Als die Schule dann am Morgen aufgeschlossen wurde, bot sich ein Bild der Verwüstung.

Dass die Eindringlinge die Bewegungsmelder abtraten, die das Licht in den Gängen steuern, spricht für eine eingeübte Aktion. Ständig an- und ausgehendes Licht in der Schule hätte Aufmerksamkeit erregt.

Einen vergleichbaren Fall gab es erst vor kurzem an der Sophie-Scholl-Gesamtschule. Dort hatten sich unbekannte Einbrecher Mitte September ebenfalls in den Abendstunden Zugang zu dem Schulgebäude verschafft, indem sie eine Fluchttür aufhebelten. Sie durchwühlten mehrere Büros und stahlen zwei Laptops sowie einen Bürotresor, in dem sich Bargeld befand.

Ob zwischen den beiden Einbrüchen ein Zusammenhang bestehen könnte, wollte die Polizei gestern noch nicht abschließend sagen. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen, sagte Sprecherin Anja Meis auf BM-Anfrage

Schreiner versuchten gestern, die Zugänge zu den Räumen wieder provisorisch nutzbar zu machen. "Das sind Spezialtüren, die sie nicht im Baumarkt bekommen", sagte Schrandt. Nach Beratungen mit Schulleiter Stephan Döring, der gestern an anderer Stelle Prüfungen abnahm, steht fest: Alle Schüler können heute unterrichtet werden.

(RP)
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