Remscheid Ein Wal prangert Vermüllung der Stadt an

Remscheid · Schüler der Alexander-von-Humboldt-Realschule setzten sich mit Kunstaktionen für Sauberkeit ein.

 Einen Wal aus Müll haben die Schüler der Alexander-von- Humboldt-Realschule gebaut. Ein Symbol gegen die Vermüllung der Stadt.

Einen Wal aus Müll haben die Schüler der Alexander-von- Humboldt-Realschule gebaut. Ein Symbol gegen die Vermüllung der Stadt.

Foto: Nico Hertgen

Achtlos weggeworfene Chipstüten, Joghurtbecher, Plastikflaschen und anderer Kleinmüll ist im Einzelfall ein Ärgernis. Welche Mengen in den Straßen um die Alexander-von-Humboldt-Realschule (AvH) zusammenkommen, möchten deren Schüler mit einem Kunstprojekt zeigen.

Inspiriert vom ersten Remscheider "Picobellotag" begannen die Jugendlichen um ihre Schule herum, Müll aufzusammeln. Dieser diente als Baumaterial für einen Wal, der demnächst auf einem der Dächer montiert wird und ein Mahnmals setzen soll.

"Ich war wirklich schockiert, wie viel Müll hier herumliegt", sagt Carlo Steyer. Der Achtklässler gab nach Vorbild des "Picobellotages" den Anstoß für das Engagement der AvH-Schüler. Einmal im Monat sammeln er, seine Klassenkameraden und Schüler der Parallelklasse gemeinsam den Abfall, der in den anliegenden Straßen und auf der Trasse des Werkzeugs weggeworfen wurde. "Es ist besonders schlimm, dass der Abfall manchmal auf dem Boden liegt, obwohl direkt daneben ein Mülleimer steht", meint Steyer.

Dank der Schüler dient der Plastikmüll jetzt als Füllung für den Wal aus Drahtgeflecht, den Teilnehmer des Kunst- und Technikkurses von Lehrer Felix Beckmann in über einem Monat Arbeit gefertigt haben. Doch nicht jeder Müll war für den Bau des Kunstobjekts geeignet. "Wir haben sogar alte Reifen und Sensen gefunden", sagt Klassenlehrerin Necla Memet. Solche Funde haben die Schüler über die Stadt Remscheid fachmännisch entsorgen lassen.

Außerdem setzen sich die fleißigen Aufräumtrupps der Realschule auch für die Aktion "End Polio Now" ein, die die Ausrottung von Polio zum Ziel hat.

Dafür sammeln die Schüler Deckel von Ein- und Mehrwegflaschen, Shampoo-Flaschen, Zahnpastatuben, Tetra Paks oder auch die Verpackungen von Überraschungseiern und werfen die Deckel in eine Sammelstelle an der Schule. Von dort werden sie dann zu einer Gesamtsammelstelle gebracht und an ein Unternehmen der Abfallwirtschaft verkauft. Pro 500 Stück lässt sich eine Impfung gegen die Krankheit bezahlen.

"Wir haben für die Zukunft noch weitere Projekte geplant", sagt Memet. Bereits jetzt dokumentiert ein Clip unter dem Schlagwort "AvH Sozial" auf der Videoplattform Youtube die Arbeit der Schüler. Demnächst soll dort außerdem ein Video zu einem Rap gegen Umweltverschmutzung zu finden sein.

"Wir sind wirklich sehr froh, so aktive Schüler zu haben, die mit ihrer Initiative solche tollen Projekte ermöglichen", meint Memet.

(hathi)
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