Remscheid Ein Stück Geschichte geht zu Ende

Remscheid · Das letzte Stündlein für die alte Kammgarnspinnerei Wülfing hat geschlagen: Das Architekturbüro Heinz Thelen hat für die Mehrzahl der alten, leer stehenden Gebäude die Abrissgenehmigung beantragt. Eine entsprechende Mitteilung der Stadtverwaltung steht heute Abend auf der Tagesordnung der Lenneper Bezirksvertretung.

Das letzte Stündlein für die alte Kammgarnspinnerei Wülfing hat geschlagen: Das Architekturbüro Heinz Thelen hat für die Mehrzahl der alten, leer stehenden Gebäude die Abrissgenehmigung beantragt. Eine entsprechende Mitteilung der Stadtverwaltung steht heute Abend auf der Tagesordnung der Lenneper Bezirksvertretung.

Mit dem Abriss wird Platz für einen Gewerbepark geschaffen, der auf den 30000 Quadratmetern Industriegelände entstehen soll. 80 Prozent der Gebäude, die nicht mehr sanierbar sind, werden abgetragen. Im wesentlichen sind es Fabrikhallen und Nebengebäude an der Augustenstraße. Die Werks- und Siedlungsbauten stehen mit Ausnahme der beiden Beamtenwohnhäuser an der Wülfingstraße nicht unter Denkmalschutz.

Anstelle der alten Hallen soll ein neues Gebäude mit einer Nutzfläche von bis zu 8000Quadratmetern entstehen. Dort will die Firma Steinhaus&Co. Konserven GmbH, die Eigentümerin des Geländes, ein Lager einrichten. 9000 Quadratmeter bleiben unbebaut und sollen vermietet werden - ebenso wie die verbliebenen Altbauten, die noch saniert werden sollen.

Zeitgleich läuft die Vermarktung: "Es gibt Interessenten aus unterschiedlichen Branchen, aber noch keine Zusagen", sagt Architekt Thelen, der die Verhandlungen gemeinsam mit der Firma Steinhaus führt. Wann tatsächlich mit den Abriss- und anschließenden Bauarbeiten begonnen wird, vermag Thelen nicht zu sagen. Das hänge letztlich auch vom Erfolg der Vermarktung ab. Zurzeit wird an der Straße gearbeitet, die das Gelände über das Industriegebiet Jägerwald (Hildegardstraße) endgültig erschließen soll.

Die Kammgarnspinnerei Wülfing, in der Garne für die industrielle Fertigung von Textilien sowie Handstrickgarne hergestellt wurden, ist 1880 erbaut und ein Jahr später in Betrieb genommen worden. 1993 ging das Unternehmen in Konkurs, 1996 wurde es liquidiert.

(RP)
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