Remscheid Druck lebt auch in digitalen Zeiten

Remscheid · Das Remscheider Unternehmen Paffrath Print und Medien GmbH nutzt das Wirtschaftsförderungsprogramm für den Ausbau seines Maschinenparks und steigert so seine Produktion.

 Innovation durch moderne Technik im Druckhaus Paffrath in Remscheid: Volker Pleiß, Marion Brocks und Rolf Brocks haben noch viel vor.

Innovation durch moderne Technik im Druckhaus Paffrath in Remscheid: Volker Pleiß, Marion Brocks und Rolf Brocks haben noch viel vor.

Foto: Nico Hertgen

Kataloge für den Werkzeug- und Maschinenbau, Kochbücher für einen ausgewogenen Diätplan oder Imagebroschüren für Autohersteller - die Paffrath Print und Medien GmbH kann sich auch im Zeitalter der Digitalisierung über ein breites Portfolio und Aufträge der Kunden freuen. "Druck lebt - auch in Verbindung mit der digitalen Druckschiene", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Rolf Brocks. Kein Handwerker greife mit dreckverschmierten Händen zum Computer, um sich im Internet über Werkzeuge zu informieren; kein Hobbykoch hantiere neben dem Herd mit einem Tablet, um sich ein digitales Rezept anzuschauen.

Die gute Kundennachfrage zeigt sich auch darin, dass das Druck- und Medienhaus in jedem der letzten Jahre expandiert hat. Bei der Übernahme im Jahr 2001 durch Brocks und seinen Partner Michael Schünemann hatte das Unternehmen elf Mitarbeiter und einen Umsatz von rund einer Million Euro. Nun beschäftigt der Betrieb etwa 60 Mitarbeiter und hat einen Umsatz im zweistelligen Millionen-Bereich. Der Maschinenpark besteht aus 22 Druckwerken und zwei Digitaldrucksystemen. In einer früheren Halle der Bäckerei Evertzberg wurde die Buchbinderei eingerichtet.

Um den Ansprüchen eines modernen, energieeffizienten und nachhaltigen Druckhauses gerecht zu werden, wechsele man die Maschinen etwa "alle fünf bis sechs Jahre", erzählt Geschäftsführer Brocks. Dazu zählt auch eine Acht-Farben-Druckmaschine die dank eines Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms (RWP) der EU und des Landes NRW mitfinanziert wurde. Immerhin etwa vier Millionen Euro kostet so eine Maschine laut Katalog. Die neue Maschine erlaubt eine Steigerung der Produktivität um etwa 25 Prozent. Man habe die Investition getätigt, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben, betont Brocks.

Zudem hat das Unternehmen im vergangenen Jahr eine Druckmaschine mit UV-LED Technologie gekauft und in seinem Maschinenpark integriert: Damit könne man neben den optischen Effekten auch gezielt die Haptik der Kunden - also das Tasten und Fühlen mit Fingern - mit den Druckprodukten ansprechen. "Das ist die erste Maschine dieser Art in Deutschland", erklärt Brocks. Zudem ist die Technik sehr umweltfreundlich, da bei der Produktion keine Wärme und Ozon entsteht. Über eine Fläche von mehr als 10 000 Quadratmetern erstreckt sich das Firmengelände derzeit. Der Betrieb erfolgt in drei Schichten: Etwa 90 Millionen Druckbogen im Format A1 werden pro Jahr hergestellt. Den Angaben zufolge liegt Paffrath unter den Top 3 der in der Wirtschaftsregion Rhein-Wupper ansässigen Druck- und Medienhäuser.

Zudem eröffnete das Unternehmen 2009 das "Trendhouse", in dem Veranstaltungen zu Themen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft oder Unterhaltung stattfinden.

(RP)
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