Remscheid Drei Städte – ein Ziel

Remscheid · Nur gemeinsam können Wuppertal, Solingen und Remscheid ein starkes Oberzentrum bilden. Die Industrie- und Handelskammer fordert eine bergische Wirtschaftsförderung. Sie unterstützt ein Designer Outlet-Center.

Die bergische Region als Oberzentrum auszubauen mit gemeinsamer Wirtschaftsförderung und Standortmarketing, dies fordert die Industrie- und Handelskammer (IHK) in ihren neu aufgelegten regionalpolitischen Leitlinien. "Es geht um die Einheitlichkeit des Wirtschaftsraumes", erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge.

Die Städte selbst würden dabei selbstständig bleiben. Gemeinsame Planungen bei Gewerbegebieten, bei Handelsansiedlungen oder aber mehr Fördergelder für die Region könnten dann als Vorteile verbucht werden. "Bisher gilt nur Wuppertal als Oberzentrum. Unsere Idee ist, alle drei Städte zu Oberzentren zu machen, indem wir ein bergisches Wirtschaftszentrum entwickeln. Das wäre für Remscheid und Solingen eine Aufwertung", ergänzt IHK-Vizepräsident Stefan Kirschsieper.

Auch mit Blick auf die Metropolregion Rheinland. Als "handelndes Organ" sieht die IHK hier die Bergische Entwicklungsagentur (BEA). Zusammen mit IHK-Präsident Friedhelm Sträter stellten Kirschsieper und Wenge gestern die neu aufgelegten regionalpolitischen Leitlinien der Kammer vor: "Unsere Bibel für die nächsten Jahre", sagte Wenge.

"Bergisch oder gar nicht"

Die Meinung der Kammervertreter ist eindeutig: "Bergisch oder gar nicht, nur gemeinsam kann das Städtedreieck erfolgreich sein", betonte Friedhelm Sträter. Doch die Forderung nach einem bergischen Oberzentrum ist in den Leitlinien nur ein Punkt, vielmehr hat sich die IHK unter dem Motto "Regionale Wirtschaft stärken — Perspektiven für das Bergische Städtedreieck" vier Oberziele verpasst: "Wirtschaftsnahe Infrastruktur stärken"; "Bildung verbessern, Fachkräfte sichern und Innovationen fördern"; "Struktur und Image der Region verbessern" sowie "Kommunen müssen wieder handlungsfähig werden".

Das Land fördere nur die Entwicklung von Brachflächen über fünf Hektar Größe. Solche Flächen gebe es aber gar nicht, die Förderung gehe an der Region vorbei, erklärt Kirschsieper. Ohne Hilfe aus der Landeshauptstadt sei aber die Entwicklung von Flächen nicht möglich.

Aktuell sieht der IHK-Vizepräsident einen Gewerbeflächenbedarf in der Region Solingen, Remscheid und Wuppertal von 30 bis 35 Hektar. Die sollten gemeinsam, wenn es geht, erschlossen werden. Hauptstandorte des Handels sind für die IHK weiter die Innenstädte. Beim geplanten Designer Outlet-Center (DOC) überwiegen aber die Vorteile für die Region, sagte Kirschsieper. Die IHK-Vollversammlung hatte sich für eine DOC in Remscheid ausgesprochen.

(RP/rl)
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