Wirtschaft in Remscheid Grube blickt bei Solida in die Zukunft

Remscheid · Der Ex-Bahnchef sprach vor der Belegschaft des Werkzeugherstellers über die Chancen der Digitalisierung.

 Geschäftsführerin Julia Broy mit Rüdiger Grube im Fertiglager der Firma Solida.

Geschäftsführerin Julia Broy mit Rüdiger Grube im Fertiglager der Firma Solida.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Rüdiger Grube, langjähriger Chef der Deutschen Bahn, ist ein Redner, dessen Begeisterung für die Chancen, die sich aus der Digitalisierung für die Zukunft ergeben, ansteckend wirkt. Julia Broy, Geschäftsführerin der Firma Solida, erlebte das im Herbst 2018 bei einer Veranstaltung der Volksbank im Bergischen Land in der Wuppertaler Stadthalle. Spätestens nach dem anschließenden Gespräch mit Grube war ihr und Geschäftsführer Thomas Schäfer klar, Diesen inspirierenden Vortrag müssen auch unsere Mitarbeiter hören. Nach einem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr 2018 wollte man seinen Mitarbeitern so auch Danke sagen.

Und so stand am Donnerstagabend im Industriegebiet Auf dem Knapp der langjährige Top-Manager vor den knapp 70 Mitarbeitern in der Lagerhalle von Solida und referierte humorvoll und locker mit Hamburger Akzent über die Digitalisierung als treibende Kraft für den Umbruch vor allem im Bereich der Mobilität. Dass die immer schneller werdende Übertragungstechnik den Verkehr grundlegend verändern wird, ist für Grube sicher. Das selbstfahrende Auto werde sich mittelfristig durchsetzen. Die Technik sei hier schon sehr weit.

Das hat man zwar schon vielfach so gelesen. Grube allerdings, der Fahrzeugbau und Flugzeugtechnik studierte, kann aus erster Hand über den aktuellen Forschungsstand berichten. Er reist um die Welt, um sich in China oder den USA zu informieren, plaudert mit Google-Gründer Larry Page oder trifft Daimler-Vorstand Dieter Zetsche zum Frühstück. Das alles klingt bei ihm nicht wie Prahlerei.

Grube macht keine Angst vor der Zukunft, er appelliert vielmehr an sein Publikum, sie zu nutzen und zu gestalten. Mit Geschäftsführerin Julia Broy habe Solida die richtige Frau an der Spitze, sagte Grube im anschließenden Gespräch mit der Presse. Die beachtliche Umsatzsteigerung des Unternehmens im vergangenen Jahr zeigten, dass kleine und mittelständische Unternehmen durch Agilität, Mut zur Innovation und aktive Kundenpflege sogar einen Vorteil gegenüber großen Konzernen hätten.

Broy ist stolz darauf, dass ihre Mitarbeiter sich in diesen Prozess einbringen. Die Ideen, mit denen der Sprung nach vorne gelungen sei, habe man vielfach gemeinsam entwickelt, die Identifikation mit dem Unternehmen sei groß. Man gebe sich Mühe, den Kollegen diese Wertschätzung auch zu vermitteln. Etwa, indem man den früheren Bahnchef in die Werkshalle nach Remscheid einlädt.

Die Solida-Belegschaft nutzte die Gelegenheit, Grube im Anschluss an seinen Vortrag noch ein paar Fragen zu stellen. Etwa, warum der Zugverkehr in China so viel zuverlässiger funktioniere als in Deutschland. Der Grund sei ganz einfach, sagte Grube. In China hätten die Hochgeschwindigkeitszüge ihr eigenes Gleis. In Deutschland teile sich der ICE die Schiene mit allen anderen Zügen. Grube: „7,5 Millionen Menschen nutzen pro Tag die Deutsche Bahn.“

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