Remscheid "Dornröschen" eindrucksvoll getanzt

Remscheid · Die Schule für Ballett und Tanztheater von Jessica und Christine Bornträger begeisterte am Samstag mit dem alten Märchen von "Dornröschen" in einer besonderen Inszenierung. Rund 300 Zuschauer waren entzückt.

 Die Kostüme der Tänzerinnen waren derart fantasievoll gestaltet, dass sie als Hingucker völlig ausreichten. Foto: Jürgen Moll

Die Kostüme der Tänzerinnen waren derart fantasievoll gestaltet, dass sie als Hingucker völlig ausreichten. Foto: Jürgen Moll

Foto: Moll Jürgen

Märchen sind in der Kunst immer schon ein beliebtes Genre gewesen. So greift etwa das Ballett immer wieder auf die alten Geschichten zurück. Wie jetzt auch die Schule für Ballett und Tanztheater von Jessica und Christine Bornträger aus Wuppertal. In gleich zwei sehr gut besuchten Vorstellungen brachte das große Ensemble am Samstagnachmittag und -abend das alte Märchen von "Dornröschen" in einer eindrucksvollen Inszenierung auf die Bühne des Teo Otto Theaters. In sechs Bildern wurde die Geschichte der kleinen Aurora erzählt, zuvor begrüßte der Ballett-Nachwuchs mit einem kleinen Tanz und einem lautstark gekrähten "Herzlich willkommen, ihr Leute" das Publikum auf besonders schöne Art und Weise.

Die Geschichte war dabei kaum verändert, nur hieß das Dornröschen eben Aurora. Aber genau wie in der Grimmschen Vorlage bekam das Baby nicht nur Besuch von den guten Feen, sondern auch von der bösen Fee Malefiz. Die belegte das Kind wegen seiner Schönheit mit einem Fluch: Bevor die Sonne an seinem 16. Geburtstag untergehen würde, würde sich das Mädchen an den Dornen einer Rose stechen und sterben. Die guten Feen konnten das abmildern: Sterben sollte Aurora nicht, dafür aber in einen Schlaf fallen, der nur durch einen Kuss aus Liebe beendet werden würde.

Die Bühne war recht spartanisch, nur im Hintergrund gab es wechselnde Bilder, die mal das Schloss zeigten, in dem Aurora aufwuchs, dann einfache Landschaften oder auch nur einen blauen Hintergrund. Mehr war aber auch gar nicht nötig, da die Kostüme der Tänzer derart fantasievoll und hinreißend gestaltet waren, dass sie als Hingucker völlig ausreichten. Da waren etwa die guten Feen, die mit Engelsflügeln und Flatterkleidchen wunderschön aussahen. Aber auch die böse Fee Malefiz sah in ihrem rot-schwarzen Outfit toll aus.

Das Wichtigste war aber natürlich der Tanz: Da merkte man, wie viel Arbeit und Disziplin die Tänzer hineingesteckt haben: "Ballett ist eine Lebensschule, die fördert und fordert", nach diesem Credo arbeiteten Jessica und Christine Bornträger hart und ausdauernd mit ihren Schülern. Folgerichtig waren die Bewegungen fließend und präzise, machten es die Tänze in den einzelnen Bildern einem einfach, sich in die Lebensgeschichte der jungen Aurora hineinfallen zu lassen.

Und es war eindrucksvoll, dass auch schon kleine Kinder die Lust an der Bewegung und am Tanzen gefunden hatten - und sich wie selbstverständlich sowohl zu klassischer Musik bewegten als auch bei Popsongs wie "Candyman" oder "Barbie Girl" die richtigen Bewegungen fanden.

Folgerichtig war der Applaus der rund 300 Besucher am Samstag zwischen den Bildern äußerst ausgiebig und dankbar. Man konnte sich sicher sein, einer besonderen Aufführung beigewohnt zu haben - vielleicht sogar mit einigen Tanzstars von morgen.

(RP)
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