Remscheid DOC-Verkehrsgutachten - die meisten reisen über die Blume an

Remscheid · Die wachsende Verkehrsbelastung in Lennep durch das geplante Designer-Outlet-Center (DOC) auf der Fläche des Röntgen-Stadions ist steuerbar, macht aber umfangreiche Ergänzungen in der Infrastruktur nötig.

 Hier droht der Kollaps. Im Bereich der Autobahn-Zufahrten an der Lüttringhauser Straße würde durch DOC-Besucher deutlich mehr Verkehr entstehen. Der Gutachter rät zu einem Ausbau auf zusätzliche Spuren.

Hier droht der Kollaps. Im Bereich der Autobahn-Zufahrten an der Lüttringhauser Straße würde durch DOC-Besucher deutlich mehr Verkehr entstehen. Der Gutachter rät zu einem Ausbau auf zusätzliche Spuren.

Foto: Hertgen, Nico

Das ist der Tenor des vorläufigen Verkehrsgutachtens, das am Dienstagabend der Politik vorgestellt wurde. Am Donnerstagabend werden die Bürger informiert und können Fragen zu den Gutachten stellen. Hier schon die wichtigsten Ergebnisse:

So müsste die Lüttringhauser Straße im Bereich der Autobahnausfahrt Blume deutlich erweitert werden. Der Gutachter geht davon aus, dass fast Zweidrittel der DOC-Besucher dort abfahren werden. Die meisten anderen werden an der Ausfahrt Remscheid erwartet. Annahme: 90 Prozent aller Besucher kommen nicht aus dem bergischen Umland, sondern von weiter her. Unter anderem längere Aufstellspuren in beiden Fahrtrichtungen sollen an der Blume Abhilfe schaffen. Durch intelligente Verkehrssteuerung und Anzeigetafeln soll zudem ein Teil des Anreiseverkehrs im Bedarfsfall zur zweiten Remscheider Ausfahrt gelenkt werden.

Die Gutachter gehen von 6000 bis 7000 Besuchern in der Woche und 18.000 am Samstag aus. Man rechnet dabei mit im Schnitt etwas mehr als zwei Personen pro Auto.

Wo aus seiner Sicht möglich, hat der Gutachter ergänzende Fahrspuren auf dem weiteren Weg über die B51 bis zum Stadion eingeplant. Auch die beiden Kreuzungen Trecknase und Rader Straße müssten ausgebaut werden. Weil die Mühlenstraße durch das DOC wegfallen soll, soll der Verkehr aus dem Parkhaus über die Straße Am Stadion abfließen, die auf einem Stück hin zur Ringstraße zur Einbahnstraße würde.

Wieland Gühne, Fraktionssprecher der Wählergemeinschaft, verwundert angesichts der Dimension des erwarteten Verkehrsaufkommens die Schlichtheit der Lösungsvorschläge. Er hätte neue, ungewöhnlichere Ideen erwartet. "Das klingt alles zu einfach", sagte er der BM. Gühne bemängelt zudem, dass es keine Aussagen zum erwarteten Verbleib von Besuchern in Remscheid gibt, die hier mehr als nur das DOC besuchen wollen.

Auch Beatrice Schlieper, Fraktionssprecherin der Grünen, stimmen die Informationen nicht froh. "Die Sorgen der Anwohner werden bestätigt", sagte sie auf BM-Nachfrage. Sie rechnet am Abend mit vielen kritischen Fragen der Bürger.

Kritik erwartet sie zudem zu den präsentierten Plänen zum Warensortiment im DOC (siehe Infokasten). Die angepeilten Flächengrößen in den Segmenten "Uhren und Schmuck" und "Spielwaren" würden auf der Alleestraße und im Allee-Center auf wenig Gegenliebe stoßen, vermutet Schlieper.

Donnerstag, 18 Uhr, Bürger-Informationsveranstaltung zur geplanten DOC-Ansiedlung in Lennep, Forum des Schulzentrums Hackenberg, Hackenberger Straße 105 a.

(hr)
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