Remscheid DOC-Verkehr mit langen Wartezeiten

Remscheid · Das Designer-Outlet-Center (DOC) in Lennep ist unter "verkehrsplanerischen Gesichtspunkten machbar". Das ist das Fazit des Verkehrsgutachtens, das die Stadt bei der Ingenieurgesellschaft Brilon, Bondzio und Weiser in Auftrag gegeben hat. Zum gleichen Ergebnis war auch schon das Zwischengutachten aus dem Juli 2013 gekommen. Eingearbeitet wurden jetzt noch die Ergebnisse der sogenannten Auswirkungsanalyse, die untersucht, wie sich ein DOC in Lennep auf den Handel rund um Remscheid und auf die Besucherströme in die Stadt und aus ihr heraus auswirkt.

 Die Stadt lädt diese Woche die Politik ein, um die Gutachten vorzustellen und anschließend mit den Experten zu diskutieren.

Die Stadt lädt diese Woche die Politik ein, um die Gutachten vorzustellen und anschließend mit den Experten zu diskutieren.

Foto: Moll, Jürgen

Die Gutachter gehen von 6000 bis 7000 Besuchern in der Woche und 18.000 am Samstag aus. Für diesen stärksten Besuchertag wurden die Fahrzeugströme zu verschiedenen Tageszeiten (Anreise, Abreise) simuliert. Ergebnis: An allen Knotenpunkten zwischen Autobahn und DOC fließt der Verkehr "störungsfrei und mit einer mindestens ausreichenden Qualität". Diese Note gilt in allen Fällen für die Kreuzung Ring-/Rader Straße, in einigen Varianten auch an der Trecknase. Auch an anderen Stellen wie dem Anschluss Blume gibt es die Note D (ausreichend).

Für einen Knoten mit Ampel bedeutet "ausreichend": "Die Wartezeiten für alle Verkehrsteilnehmer sind beträchtlich. Der Verkehrszustand ist noch stabil."

Hier sieht Wieland Gühne, Fraktionschef der Wählergemeinschaft (W.i.R.), das Problem. Dass die Stadt und das Land Millionen Euro in den Ausbau der beiden Haupt-Kreuzungen und der Verkehrssituation an der Autobahn investieren, um dann eine Situation zu bekommen, die klar schlechter sei als der jetzige Zustand, sei bedenklich. Sollten sich im Ernstfall nur kleine Abweichungen der Prognose ergeben, sei eine Überlastung vorprogrammiert. Etwa dann, wenn mehr DOC-Besucher an der Ausfahrt Remscheid abfahren als vom Gutachter eingeplant.

Hier setzt auch die Kritik von Linken-Fraktionssprecher Fritz Beinersdorf an. Dass, wie der Gutachter erklärt, 61 Prozent der DOC-Besucher aus nördlicher Richtung über die Blume anreisen und 34 Prozent aus südlicher Richtung über die Ausfahrt Remscheid, klingt für ihn nicht einleuchtend, eher hingebogen. "Ich halte ein Verhältnis von 50: 50 für wahrscheinlicher."

Beide Fraktionen wollen das umfangreiche Gutachten (336 Seiten), das am Freitag in den Fraktionen eintraf, weiter intensiv studieren, um in der kommenden Woche gut gerüstet zu sein. Dann lädt die Stadt die Politik ein, um die Gutachten vorzustellen und anschließend mit den Experten zu diskutieren. Mit den Bürgern möchte die Stadt am 12. und 13. März bei öffentlichen Informationsveranstaltungen in die Diskussion einsteigen.

Die mit Spannung erwartete Untersuchung zur Schadstoffbelastung liegt noch nicht vor.

(RP)
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