Remscheid DOC soll das Klima schonen

Remscheid · Ein modernes Energiekonzept soll die Folgen aus zunehmendem Autoverkehr ausgleichen.

 Wie ein Solitär wirkt die Backsteinfassade der alten Lenneper Feuerwache inmitten der modernen Ladenzeilen. Der Platz davor und eine Außengastronomie sollen die Aufenthaltsqualität steigern.

Wie ein Solitär wirkt die Backsteinfassade der alten Lenneper Feuerwache inmitten der modernen Ladenzeilen. Der Platz davor und eine Außengastronomie sollen die Aufenthaltsqualität steigern.

Foto: Architekten Kroh&Partner/Stadt

Das Designer Outlet Center (DOC) in Lennep soll beim Thema Klima-schutz und Energieverbrauch eine Qualität erreichen, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Geprüft werden soll etwa der Einsatz von Kraftwärme- und Kraftkältekopplung bei der Energie-Erzeugung. Auch soll der Energieverbrauch möglichst effizient gestaltet werden, etwa durch den Einsatz von LED-Leuchten oder durch bessere Wärmedämmung. "Der Investor verpflichtet sich zur Umsetzung des mit der Stadt abgestimmten Energiekonzeptes", heißt es im Entwurf zum städtebaulichen Vertrag. Damit sollen die negativen Einflüsse die der DOC-Verkehr auf das Klima hat, zumindest zum Teil kompensiert werden. Zudem soll der Investor Schritt für Schritt rund 100 000 Euro an die Stadt überweisen, die dieses Geld dann in ihr Klimaschutzmanagement investiert.

Der Vertrag regelt viele Details sehr genau, unter anderem auch die Frage, wie das DOC sich in unmittelbarer Umgebung zur Altstadt im Übergangsbereich Spielberggasse städtebaulich einpasst. Der Investor soll sich verpflichten, bei der Gestaltung von Fassaden und Dächern und ebenso bei der Auswahl der verwendeten Materialien die "denkmalrechtlichen und stadtgestalterischen Belange" zu berücksichtigen. Weil Vertrauen gut, Kontrolle aber besser ist, soll es regelmäßig gemeinsame Baustellen-Begehungen durch die Stadt und den Investor geben. Hohe Strafen drohen, wenn der Investor sich nicht an die Vorgaben hält.

Damit die auswärtigen DOC-Besucher vor oder nach dem DOC-Shopping zu einem Besuch der Lenneper Altstadt animiert werden und ihren Weg dorthin auch problemlos finden, soll der Investor für 25 000 Euro ein "Wegeführungskonzept" entwickeln und auch umsetzen.

Gleich am Übergang von der Altstadt zum DOC soll das Touristeninformations-Büro liegen. Der 30 Quadratmeter große Bau wird in den bisherigen Planungen gleich neben der Haltestelle für die Reisebusse geplant. Der Investor stellt die Räume kostenlos zur Verfügung, die Stadt trägt die Betriebs- und Nebenkosten und sorgt dafür, dass das Büro besetzt ist.

14 000 Quadratmeter der insgesamt 20 000 Quadratmeter Verkaufsfläche sind dem Thema Bekleidung und Wäsche vorgehalten, 3750 sollen auf Schuhe und Lederwaren entfallen, 2000 auf Sportartikel. Der Rest verteilt sich auf andere Warengruppen. Die Sortimente, die im DOC verkauft werden dürfen, sind genau beschrieben und in ihrer Art definiert. Alle zwei Jahre soll ein Sachverständiger kontrollieren, ob alle Vorgaben korrekt eingehalten werden. Stimmt etwas nicht, drohen Vertragsstrafen.

Um die Eingriffe in Natur und Landschaft baurechtlich zu kompensieren, soll der Investor Flächen auf der Knusthöhe und im Lenneper Bachtal zur Verfügung gestellt bekommen, auf denen er als Ersatz Gehölze pflanzen oder Wiesen anlegen kann.

(RP)
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